Schießbuden-Vizemeister? BVB "jagt" peinlichen Schalke-Rekord!
Dortmund - Für Borussia Dortmund geht es am letzten Spieltag der 1. Bundesliga um nichts mehr? Denkste! Die Schwarz-Gelben könnten einen unrühmlichen Negativrekord knacken, den derzeit ausgerechnet der FC Schalke 04 hält.
Wenn der BVB am Samstag (15.30 Uhr) Hertha BSC zum Saisonabschluss empfängt, kämpfen die Berliner noch um den Klassenerhalt, während in Dortmund die tabellarische Messe bereits gelesen ist.
Allerdings könnte der Vizemeister am Wochenende dennoch Geschichte schreiben. Die Mannschaft von Coach Marco Rose (45) hat nämlich in der laufenden Spielzeit schon 51 Gegentreffer hinnehmen müssen.
In der 59-jährigen Bundesliga-Historie gab es erst zwei Teams, die als erster Verfolger noch mehr Tore zugelassen haben: Borussia Mönchengladbach und die Knappen aus Gelsenkirchen. Die beiden Traditionsklubs teilen sich den unliebsamen Rekord mit jeweils 52 kassierten Buden.
Die Fohlen bekamen in der Saison 1973/1974 ihre Abwehr nicht dicht, während Schalke 1976/1977 ähnliche Probleme hatte.
Sollte der Ballspielverein gegen die Hauptstädter im Signal-Iduna-Park also zwei oder mehr Treffer einstecken, würde man den königsblauen Rivalen und die andere Borussia als alleiniger Schießbuden-Vizemeister ablösen. Bei einem Gegentor würde der BVB gleichziehen.
Borussia Dortmund hat im Hinspiel gegen Hertha BSC drei Gegentreffer kassiert
Die Gäste aus Berlin werden sicherlich kein Mitleid zeigen und die anfällige Abwehr der Dortmunder im Bundesliga-Überlebenskampf auf Herz und Nieren prüfen.
Sieben weiße Westen hat der Tabellenzweite in den 33 absolvierten Ligaspielen vorzuweisen, in den letzten vier Begegnungen schluckte die Rose-Truppe ganze acht Gegentreffer.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es aus schwarz-gelber Sicht aber: Die Hertha stellt zusammen mit dem VfL Bochum die drittschlechteste Offensive des deutschen Oberhauses (36 Tore) und hat im Jahr 2022 erst zweimal doppelt oder dreifach eingenetzt.
Im Hinspiel gewann das damals noch von Tayfun Korkut (48) trainierte Team allerdings mit 3:2, was zum BVB-Negativrekord reichen würde.
Es wäre der ernüchternde Schlusspunkt einer insgesamt durchwachsenen Saison. In den Pokal-Wettbewerben schied die Borussia früh aus, auch die Vizemeisterschaft ist nach zahlreichen ausbaufähigen Auftritten und verpassten Chancen nur ein schwacher Trost.
Ein Hauptproblem: die Defensive. Daher haben die Verantwortlichen bereits reagiert und mit Nico Schlotterbeck (22) und Niklas Süle (26) zwei neue Innenverteidiger verpflichtet, weitere Abwehr-Verstärkungen könnten noch folgen.
Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP