Riesenchance für Ex-CFCer und Ex-Hallenser: Profitieren sie vom BVB-Personalengpass?
Dortmund - Profitieren zwei Youngsters von der angespannten Personalsituation im BVB-Abwehrzentrum? Lennard Maloney (21) und Antonios Papadopoulos (21) dürfen sich aktuell bei den Profis von Borussia Dortmund und Neu-Coach Marco Rose (44) beweisen.
Statt wie geplant mit der U23 zum Auftakt der 3. Liga beim FSV Zwickau zu spielen (2:1), duellieren sie sich nun im Trainingslager in St. Gallen (Schweiz) mit Weltklasse-Angreifern wie Erling Haaland (21) oder Marco Reus (32).
Da Dan-Axel Zagadou (22, Knieoperation) und Soumaila Coulibaly (17, Kreuzbandriss) noch einige Zeit fehlen werden, Mats Hummels (32) mit einer Entzündung an der Patellasehne zu kämpfen hat, Nnamdi Collins (17) die Kniescheibe heraussprang und Manuel Akanji (26) nach der Europameisterschaft noch Sonderurlaub genießt, hat der BVB schlichtweg keinen Profi-Innenverteidiger mehr zur Verfügung.
So durften Maloney und Papadopoulos auch gegen Athletic Bilbao (0:2) ran. Gerade der Neuzugang vom Halleschen FC überzeugte erneut. Bereits nach dem 1:3 gegen den VfL Bochum hatte Rose unter anderem im "kicker" gesagt: "Wir haben viele gute Zweikämpfe geführt, aber 'Papa' hat herausgeragt. Gerne mehr davon."
Der 71-fache Drittliga-Akteur (drei Tore, fünf Vorlagen) wirft sich in die Zweikämpfe, agiert kompromisslos und zeigt auch seine Stärken im Spielaufbau. Wenn er so weitermacht, wird er vermutlich noch einige Zeit bei den Profis dabei sein und kommt möglicherweise gar in der 1. Bundesliga oder sogar der Champions League zum Einsatz. Das wäre ein weiterer Beweis dafür, wie schnell es im Fußball gehen kann.
Spielen sich Lennard Maloney und Antonios Papadopoulos bei Borussia Dortmunds Profis fest?
Denn Papadopoulos war eigentlich als junger, entwicklungsfähiger und bereits erfahrener Abwehrmann für die U23 eingeplant, die in die 3. Liga aufgestiegen ist und für die neue Spielklasse Verstärkung benötigte.
An sich sollte er hier gemeinsam mit Maloney für Stabilität in der Defensive stehen. Der gebürtige Berliner agierte gegen Bilbao nicht ganz so auffällig wie sein Nebenmann. Er wirkte nervöser, was wohl auch daran liegt, dass er aufgrund seines Karriereweges genau weiß, welche Chance sich ihm da gerade bietet.
Schließlich galt er schon beim 1. FC Union Berlin als herausragendes Talent, konnte sich bei den Eisernen jedoch nicht entscheidend durchsetzen und kam für die Profis nur einmal in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Am 1. April 2018 stellte ihn der damalige Coach Andre Hofschneider (51) beim 1:2 bei der SpVgg Greuther Fürth in die Startelf.
Ende Januar 2020 wurde er von den Köpenickern an den Chemnitzer FC verliehen, wo er in der Rückrunde achtmal auflief, den Drittliga-Abstieg allerdings nicht verhindern konnte.
Da er bei Union anschließend keine Perspektive mehr hatte, wechselte Maloney im Sommer 2020 zu Dortmund II, wo er sich auf Anhieb zum Stammspieler entwickelte (34 Einsätze) und seinen Teil zum Aufstieg beitrug. Ob sich der frühere US-amerikanische U20-Nationalverteidiger nun in der Profimannschaft festbeißen kann?
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