Puff-Proteste bei BVB-Debakel: Fans fordern niedrigere Ticketpreise!
Dortmund - Von wegen "Echte Liebe"? Die Fans von Borussia Dortmund haben ihrem Ärger bei der 2:3-Niederlage gegen Werder Bremen am Samstag Luft gemacht und sich schonungslos über die Ticketpreise des Vereins beschwert.
Kurz nach dem Seitenwechsel rollten die Anhänger in der sonst so stimmungsvollen Südtribüne gleich mehrere Banner aus, um gegen die kostspieligen Karten des Vizemeisters zu protestieren.
Auf den Plakaten standen Parolen wie: "Echte Liebe? Preise wie im Puff!", oder: "In der Bundesliga ist allen bekannt, die Fans von Borussia zahlen am meisten im ganzen Land."
Das größte Transparent stellte fest: "Hier steht die teuerste Dauerkarte der Bundesliga."
Zumindest inhaltlich lagen die Zuschauer nicht falsch, denn mit 240 Euro ruft der BVB den höchsten Preis aller 18 Bundesligisten für ein Stehplatz-Saisonticket auf. Durchschnittlich kostet jedes der 17 Heimspiele folglich 14,11 Euro.
Doch damit nicht genug, auch bei der Preissteigerungsrate sind die Schwarz-Gelben oben mit dabei.
Während die günstigste Dauerkarte zwischen 2013 und 2022 im Liga-Schnitt jährlich um 1,3 Prozent teurer wurde, veranschlagte die Borussia im gleichen Zeitraum 3,1 Prozent mehr pro Saison, wie eine Analyse des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte ergab.
Die Fans von Borussia Dortmund protestierten mit Bannern gegen die hohen Ticketpreise
Borussia Dortmund erlebte einen rabenschwarzen Tag
Der 20. August war allerdings auch abseits der Protestaktion kein guter Tag für den BVB. Bereits mehrere Stunden vor Anpfiff der Partie gegen den SVW im Signal Iduna Park sorgte ein Wassereinbruch im Dortmunder Hauptbahnhof für Anreiseprobleme.
Auch auf dem Rasen lief es nicht viel besser. Erst mussten Mahmoud Dahoud (26) und Mats Hummels verletzt ausgewechselt werden, nachdem sich am Morgen bereits Angreifer Donyell Malen (23) mit muskulären Problemen abgemeldet hatte.
Wenig später gab die Truppe von Coach Edin Terzic (39) dann den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand und verspielte in den letzten rund fünf Minuten auf spektakuläre Weise eine Zwei-Tore-Führung.
Für die Borussia wäre es der dritte Liga-Erfolg in Folge gewesen, nun ist der Revierklub aber gleich in mehrfacher Hinsicht in der harten Realität angekommen.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa, Screenshot/Twitter/Santynobvb