Nach Kinderporno-Urteil: BVB will Metzelder-Stern entfernen!
Dortmund - Sein Stern ging unter! Seit 2009 werden zahlreiche Vereinslegenden von Borussia Dortmund mit einem Stern auf dem Walk of Fame neben dem Signal-Iduna-Park geehrt, darunter auch Christoph Metzelder (41). Das soll sich jetzt allerdings ändern.
Im April vergangenen Jahres wurde der ehemalige deutsche Nationalspieler und Bundesverdienstkreuz-Träger für die Weitergabe von kinder- und jugendpornografischen Dateien zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.
Das milde Urteil löste damals viel Kritik aus, zudem missfällt den schwarz-gelben Fans, dass der Name des 41-jährigen Ex-Borussen noch immer auf der BVB-Ruhmesstraße zu sehen ist, wo er sich einen Stern mit dem neuen Dortmunder Sportdirektor Sebastian Kehl (42) teilt.
Schon bald soll das Ehrenmal jedoch ausgetauscht werden. "Der Walk of Fame wird gerade sowieso bearbeitet und ausgebessert. Im Zuge dieser Maßnahmen werden wir den Stern von Christoph Metzelder auch entfernen", erklärte Geschäftsführer Carsten Cramer (53) gegenüber der Bild-Zeitung.
Das Monument mit der Nummer 92 erinnert an den zweiten Platz bei der WM 2002 in Südkorea. "BVB-Duo Metzelder & Kehl Vize-Weltmeister!", steht auf dem im Boden eingelassenen Gedenkstein, den der frühere Medien-Partner Ruhr Nachrichten den Anhängern zum 100. Geburtstag des Klubs spendiert hatte.
Der Stern von Christoph Metzelder soll noch vor dem ersten Bundesliga-Heimspiel entfernt werden
Der Beschluss besteht offenbar schon seit Längerem, allerdings konnte das Vorhaben aufgrund der Corona-Pandemie bislang nicht in die Tat umgesetzt werden, da für den Austausch eine Spezialfirma anrücken muss.
Laut dem Bericht der "Bild" soll der mittlerweile zum Schandfleck gewordene Ehrenstern noch vor dem ersten Bundesliga-Heimspiel am 6. oder 7. August gegen Bayer 04 Leverkusen abmontiert werden.
Zuvor hatte der BVB den früheren Innenverteidiger schon dazu aufgefordert, seine Vereinsmitgliedschaft zu beenden. Metzelder stand zwischen 2000 und 2007 bei der Borussia unter Vertrag, absolvierte insgesamt 158 Partien und feierte 2002 unter Matthias Sammer (54) die Deutsche Meisterschaft.
Nach seiner aktiven Zeit arbeitete der 47-fache DFB-Akteur unter anderem als TV-Experte, gründete seine eigene Marketingagentur und setzte sich mit seiner Stiftung "Zukunft Jugend" für benachteiligte und missbrauchte Kinder ein. 2017 erhielt er zudem das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Am 3. September 2019 sollte sich das Saubermann-Image des Ex-Profis dann allerdings in Luft auflösen. An diesem Tag informierten die Beamten Metzelder über Ermittlungen wegen des Verdachts der Verbreitung von Kinderpornografie, kurz darauf wurden seine Privaträume in Düsseldorf nach Beweismaterial untersucht.
Zwar wehrte sich der Beschuldigte in der Folge mit zahlreichen Unterlassungsklagen gegen die Nennung seines Namens in Verbindung mit den Vorwürfen, doch im September 2020 erhob die Staatsanwaltschaft schließlich Anklage, etwa ein halbes Jahr später kam es zur Verurteilung.
Titelfoto: Franz-Peter Tschauner dpa/lnw, Federico Gambarini/dpa