Nach entscheidendem Platzverweis im Topduell: Mats Hummels meldet sich zu Wort
Dortmund - Er erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst: In der 12. Minute des Bundesliga-Topspiels räumte Borussia Dortmunds Mats Hummels (34) RB Leipzigs Loïs Openda (23) als letzter Mann ab und sah wegen seiner Notbremse Rot, der BVB spielte fast 80 Minuten in Unterzahl.
Nachdem die Schwarz-Gelben trotz starker kämpferischer Leistung mit 2:3 verloren hatten, meldete sich der Innenverteidiger auf X (ehemals Twitter) zu Wort und nahm die Verantwortung für die Niederlage auf sich.
"Ganz großes Kompliment an die Fans und die Mannschaft für die Moral heute", schrieb der 34-Jährige.
"Die Niederlage geht auf meine Kappe, ich darf da niemals zur Grätsche runtergehen und die Jungs dadurch 80 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld lassen."
Hummels hatte den frei auf das Dortmunder Tor zulaufenden Openda auf Höhe der Strafraumgrenze von den Beinen geholt.
Zunächst ging Schiedsrichter Sven Jablonski (33) davon aus, dass das Foul im Sechzehner geschehen war, gab Strafstoß und wegen der Abschaffung der Dreifachbestrafung "nur" Gelb für Hummels.
Doch der VAR-Check zeigte, dass das Foul in Wahrheit Zentimeter vor der Strafraumgrenze geschehen war. Den Elfmeter nahm Jablonski daraufhin zwar zurück, doch damit war Hummels Aktion auf einmal zur rotwürdigen Notbremse geworden.
Das wusste der Dortmunder auch selbst, schüttelte dem Unparteiischen noch die Hand und drehte in Richtung Kabine ab, bevor dieser die Karte überhaupt gezückt hatte.
Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzić kritisiert Mats Hummels
Zwar wurde nach Hummels' Platzverweis Niklas Süle (27) eingewechselt, der kurz vor der Pause für den Ausgleich sorgte, doch die Niederlage gegen den direkten Tabellennachbarn aus Leipzig konnte auch er nicht verhindern.
BVB-Coach Edin Terzić (41) schlug nach dem Spiel in die gleiche Kerbe wie der Rotsünder selbst.
"Mats weiß selbst, dass er da nicht runtergehen kann - nicht in dieser Aktion und besonders nicht in dieser Spielminute", kritisierte er bei Sky.
Zu Hummels' Post merkte er an: "Das können wir so stehenlassen."
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa