Mega-Talent am Pranger: BVB erwägt drastischen Schritt!
Dortmund - Noch immer ist nicht ganz klar, was sich BVB-Riesentalent Paris Brunner (17) vor seiner Suspendierung zuschulden kommen ließ, eine Kleinigkeit scheint es aber nicht gewesen zu sein. Der deutsche Vizemeister soll nun sogar über noch drastischere Maßnahmen nachdenken.
Nach Informationen des TV-Senders Sport1 erwägt Borussia Dortmund mittlerweile einen kompletten Rauswurf ihres hochveranlagten Rohdiamanten.
Demnach arbeiten die Verantwortlichen des schwarz-gelben Jugendbereichs um Nachwuchskoordinator Lars Ricken (47) den Fall im Moment auf und halten sich dabei alle Optionen offen.
Der U17-Europameister, der hauptsächlich für die U19 des Bundesligisten auf Torejagd geht, war am Mittwoch "aus disziplinarischen Gründen" suspendiert worden, wie es in der offiziellen Mitteilung des Vereins hieß. Weitere Angaben machte die Borussia vorerst nicht.
Auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Werder Bremen am Freitagabend (20.30 Uhr) erklärte BVB-Coach Edin Terzic (40) anschließend, dass es zu "einem Vorfall" gekommen sei, der den Klub zu diesem Vorgehen gezwungen habe.
"Dadurch, dass Paris noch minderjährig ist, haben wir eine Verantwortung dem Spieler gegenüber", begründete Pressesprecher Sven Westerschulze (34) außerdem die spärliche Herausgabe von Informationen.
BVB: Paris Brunner könnte auch aus der deutschen U17-Nationalmannschaft fliegen
Das Offensivjuwel gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball und beeindruckte in der laufenden Saison bei den A-Junioren der Dortmunder bislang mit zehn Treffern in sieben Spielen.
Kürzlich wurde er zudem mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten Nachwuchskicker seines Jahrgangs (2006) ausgezeichnet. Im Frühsommer schnappte er sich mit der U17-Auswahl des DFB den EM-Titel und bestach während des Turniers als einer der absoluten Leistungsträger.
Neben den Konsequenzen auf Vereinsebene drohen Brunner auch Sanktionen in der Nationalmannschaft. Eigentlich sollte der vielseitige Stürmer bei der anstehenden U17-WM in Indonesien (10. November bis 2. Dezember) wieder auftrumpfen, laut des Berichts tendiert Trainer Christian Wück (50) jetzt allerdings zu einer Nicht-Nominierung.
Am Donnerstagvormittag durfte der Angreifer noch individuell auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brackel trainieren, bevor er das Gelände mit einigen Schuhkartons und Utensilien verließ.
Ein weiterer Sport1-Bericht beschreibt das Mega-Talent zudem als schwierigen Charakter, der schon in der vergangenen Saison angeeckt und einmal wegen Unpünktlichkeit aus dem Spieltagskader geflogen sein soll.
Demzufolge liegen dem TV-Sender auch Hinweise vor, die das drastische Vorgehen des Vereins rechtfertigen würden. Ein Zusammenhang mit einem privaten Athletiktrainer von Brunner, der der rechten Szene nahestehen soll, bestehe demnach aber nicht. Gerüchte in diese Richtung kursierten zuletzt in den sozialen Netzwerken.
Der hochbegabte Knipser stand nach seinem Wechsel 2020 aus der Jugend des VfL Bochum zum BVB wohl kurz vor dem nächsten Karriereschritt und durfte unter Terzic bereits vereinzelt mit den Profis trainieren.
Titelfoto: ATTILA KISBENEDEK / AFP