Kuriose Rechenspielchen: Sollte der BVB das CL-Finale besser verlieren?
Dortmund - Es ist das Spiel des Jahrzehnts für Borussia Dortmund: Zum ersten Mal seit 2013 steht der BVB im Finale der Champions League. Weil dort aber Real Madrid wartet, kommt es zu einer kuriosen Situation: Es könnte für die Dortmunder lukrativer sein, zu verlieren!
Sportlich ist die Sache klar: Borussia Dortmund geht als Außenseiter ins Endspiel der Königsklasse, wird aber alles daran setzen, sich den Henkelpott zum zweiten Mal nach 1997 zu sichern.
Sollte dieses Unterfangen tatsächlich gelingen, winkt eine Siegprämie in Höhe von 20 Millionen Euro, im Falle einer Pleite schüttet die UEFA immerhin noch 15,5 Millionen Euro an den Zweitplatzierten aus.
Durch die Final-Konstellation kommt es aber zu einer regelrechten Win-win-Situation für die Schwarz-Gelben: Auch bei einer Niederlage winkt ein echter Geldsegen, der insgesamt sogar noch höher ausfallen könnte als bei einem Erfolg!
Denn als Jude Bellingham (20) Borussia Dortmund im vergangenen Sommer in Richtung Madrid verließ, vereinbarten beide Klubs nicht nur eine Ablösesumme in Höhe von rund 103 Millionen Euro, sondern auch diverse Zusatzklauseln mit Bonuszahlungen.
Abgang von Jude Bellingham zahlt sich für Borussia Dortmund weiter aus
Eine davon: Gewinnt Real Madrid die Champions League, überweisen die Königlichen für die Erfolge in dieser Saison insgesamt fünf Millionen Euro an die Schwarz-Gelben.
Kommt Bellingham dann auch noch in die All-Star-Elf der Champions-League-Saison, sind laut BILD weitere zwei Millionen Euro fällig. Macht in Summe also zweieinhalb Millionen Euro mehr, als wenn der BVB das Endspiel selbst gewinnt!
Als die Klausel in den Verkaufs-Deal geschrieben wurde, hat sich vermutlich keiner der Dortmunder Verantwortlichen vorgestellt, dass man ausgerechnet selbst der Finalgegner der Königlichen sein würde.
Fairerweise muss man allerdings sagen, dass sich das Rechenspiel nur auf die unmittelbaren Einnahmen nach dem Champions-League-Finale bezieht. Weitere Einkünfte wie aus der Teilnahme am europäischen Supercup als CL-Sieger oder höhere Marketing-Einnahmen, die man als Titelträger generieren kann, sind nicht einberechnet.
Und der sportliche Wert, sich Champions-League-Sieger nennen zu dürfen, ist ohnehin unbezahlbar.
Titelfoto: Robert Michael/dpa