Irre BVB-Moral in Frankfurt! Dortmund trotzt Kobel-Schock und Zweifach-Rückstand

Frankfurt am Main - Was für ein irres Spiel im Deutsche Bank Park! Borussia Dortmund zeigte nach einem Verletzungsschock um Torwart Gregor Kobel und einem 0:2-Rückstand bei Eintracht Frankfurt große Moral und holte in einem hochinteressanten Spiel am Ende ein 3:3 (1:2) heraus.

Torwart Gregor Kobel bekam den Ellenbogen von Nico Schlotterbeck an die Nase und musste nach 25 Minuten raus.
Torwart Gregor Kobel bekam den Ellenbogen von Nico Schlotterbeck an die Nase und musste nach 25 Minuten raus.  © IMAGO / RHR-Foto

Dabei verdauten die Schwarz-Gelben vor 56.500 Zuschauern nicht nur dem Ausfall ihres Stammkeepers, sondern auch einem zweifachen Rückstand.

Nach einem Doppelpack von Omar Marmoush (8. Minute/Elfmeter, 24.) für den Gastgeber erzielten Marcel Sabitzer (45.+1) und der nach der Halbzeit eingewechselte Youssouf Moukoko (55.) den 2:2-Ausgleich für das Team von Trainer Edin Terzic.

Doch Fares Chaibi hatte in der 68. Minute noch eine Antwort parat und markierte die 3:2-Führung für die Eintracht. Das letzte Wort war nicht gesprochen, der für Marco Reus eingewechselte Julian Brandt glich in der 82. Minute erneut zum 3:3-Endstand aus.

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Für den BVB ging es ganz und gar nicht gut los. In der 25. Minute musste Stammkeeper Kobel vom Platz. Für ihn kam Alexander Meyer auf den Rasen. Bei einer unglücklichen Situation in der 17. Minute hatte Kobel den Ellenbogen vom eigenen Mitspieler Nico Schlotterbeck an die Nase bekommen. Der Torwart blutete, zeigte nach der darauffolgenden Szene an, dass er Probleme hat.

Minutenlang wurde er auf dem Rasen behandelt, seine Nase getapt. Der Schlussmann entschied sich, die Partie fortzusetzen. Doch nachdem das 0:2 gefallen war, verließ der Schweizer den Platz.

Marcel Sabitzer und Youssouf Moukoko gleichen nach dem Kobel-Schock für den BVB aus

Nach seiner Einwechselung hatte Alexander Meyer (r.) Glück, dass es keinen erneuten Elfmeter gab.
Nach seiner Einwechselung hatte Alexander Meyer (r.) Glück, dass es keinen erneuten Elfmeter gab.  © Imago / Eibner

Meyer hatte zehn Minuten nach seiner Einwechslung Glück. Nach einer starken Parade gegen Marmoush (35.) schaltete sich der Video Assistant Referee (VAR) ein und ließ die Szene überprüfen, weil der Stürmer zuerst den Ball berührte und dann vom Keeper gelegt wurde.

Schiedsrichter Robert Schröder sah sich die Szene selbst an und entschied: Kein Strafstoß. Den hätte man durchaus geben können.

Die Partie blieb irre. Denn Frankfurt hätte 3:0 oder 4:0 führen können, doch in der ersten Minute der Nachspielzeit schlug der BVB zu. Nach einer Flanke von Wolf legte Füllkrug ab und Marcel Sabitzer verkürzte mit seinem satten Schuss auf 1:2 (45.+1).

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Fast im direkten Gegenzug hätte Marmoush seinen dritten Treffer feiern können, doch der linke Pfosten und die Schulter von Meyer verhinderten das. Allerdings zischte in Minute 45.+6 ein Schuss von Mats Hummels nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

Fares Chaibi bringt Eintracht Frankfurt wieder in Frühzug, doch Julian Brandt trifft zum 3:3

Omar Marmoush schoss zwei Tore für die Eintracht, doch zum Sieg rechte das am Ende gegen den BVB nicht.
Omar Marmoush schoss zwei Tore für die Eintracht, doch zum Sieg rechte das am Ende gegen den BVB nicht.  © Arne Dedert/dpa

Dort regnete es übrigens in Strömen. Dem Rasen war das aber im Gegesatz zum Spiel in der 3. Liga zwischen Saarbrücken und Dynamo Dresden, das nach einer Halbzeit abgebrochen werden musste, egal.

Denn es handelt sich um einen Hybrid-Rasen, also eine Mischung aus Kunstrasen und echtem Grün.

Nach der Halbzeit durften die zuletzt als Sorgenkinder bezeichneten Youssoufa Moukoko und Karim Adeyemi für Donyell Malen und Giovanni Reyna beim BVB auf den Platz.

Und das machte sich sofort bemerkbar, denn Moukoko schoss den 2:2-Ausgleich. Doch das hielt nicht lange, denn in der 68. Minute traf mit seinem ersten Bundesliga-Tor Fares Chaibi zur erneuten Führung für die Adlerträger.

Es blieb eine temporeiche und vor allem wilde Partie, in der Frankfurt weiter Chancen hatte, Julian Brandt aber für den BVB in der 82. Minute das 3:3 markierte.

Am Ende war das eine absolute Willensleistung gegen ganz stark aufspielende Frankfurt, die an diesem Abend den Sieg auch verdient gehabt hätten.

Erstmeldung 29. Oktober, 16.07 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.35 Uhr.

Titelfoto: Imago / Eibner

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