Besser als ein BVB-Star denkt: Frust-Interview macht Sky-Reporter zur Netz-Attraktion!
Dortmund - Der Frust bei Nico Schlotterbeck (24) saß nach der 0:1-Pleite am Samstag gegen den VfB Stuttgart tief. Ausgerechnet der BVB-Verteidiger hatte die mit Abstand beste Chance zum Ausgleich auf dem Fuß, vergab jedoch. Anschließend verhalf er Sky-Reporter Patrick Wasserziehr (57) dafür zu unverhofftem Ruhm im Netz.
In der 80. Minute jagte der 24-Jährige die Kugel aus knapp drei Metern und gegen einen bereits geschlagenen Schwaben-Keeper Alex Nübel (27) in den Dortmunder Abendhimmel. Es war eine Szene, die nicht nur bei Borussen-Fans für Fassungslosigkeit gesorgt haben dürfte.
Daher fragte auch der Sportjournalist des Pay-TV-Senders nach Abpfiff, warum er den denn nicht einfach gemacht habe.
"Das ist tatsächlich eine blöde Frage", reagierte Schlotterbeck gereizt. "So blöd finde ich sie nicht", erwiderte Wasserziehr. Aber der Profi legte nach: "Das liegt daran, dass Sie vielleicht noch nie Fußball gespielt haben."
Daraufhin gab der 57-Jährige an, dass er sehr wohl seit 50 Jahren Fußball spiele und offenbar auch gar nicht so schlecht.
Der verbale Schlagabtausch ließ anschließend wohl viele Zuschauer neugierig und das Spieler-Profil des Reporters so zum meistaufgerufenen auf dem Wechsel-Portal Transfermarkt.de werden.
Sky-Reporter Patrick Wasserziehr spielte für den 1. FC Hardtberg und den VfL 93 Hamburg
Seit Samstag thront der Interviewer auf dem Platz an der Sonne, bis Dienstagmittag haben sich mehr als 250.000 Personen die Seite mit Infos über den fußballerischen Werdegang des heutigen Sky-Mitarbeiters angeschaut, wie Transfermarkt inzwischen selbst vermeldete. Mittlerweile hat das Profil auch ein Foto bekommen.
Demnach kickte Wasserziehr zunächst in der Jugend des 1. FC Hardtberg, schaffte es 1984 zu den Herren in die Bezirksliga und wirkte dort bis 1992 als Mittelfeldspieler mit.
Daraufhin pausierte er zum Start seines TV-Jobs und Umzugs nach Norddeutschland, ehe es ihn 1997 aufgrund einer zufälligen Arbeits-Bekanntschaft mit Ex-Profi Marinus Bester (55) zum VfL 93 Hamburg zog, bei dem er sogar fünfmal in der damals drittklassigen Regionalliga Nord auf dem Rasen stehen und eine Vorlage beisteuern konnte.
Keine Weltkarriere, aber der Hype auf dem Fußball-Portal freut ihn trotzdem: "Meine Söhne haben mich informiert, das fand ich natürlich sehr amüsant – ich hätte natürlich auch nicht damit gerechnet, mit Spielern wie Kai Havertz & Co. mal in einem Ranking aufzutauchen – das kann man sich ja nicht ausdenken. Eine schöne Anekdote", sagte er der Seite.
Übel nimmt er Schlotterbeck seine angefassten Worte dabei überhaupt nicht: "Er hat sich einfach geärgert, dass er diese Chance gegen den VfB vergeben hat – und dafür habe ich natürlich volles Verständnis", so Wasserziehr.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa, Marius Becker/dpa