Ehemaliger Dortmunder tritt nach: "Fehlt an Neutralität und Konkurrenzkampf"
Dortmund - So richtig warm wurden Thomas Meunier (32) und der BVB nie miteinander, auch wenn der Belgier dreieinhalb Jahre in Dortmund verbrachte. Wenige Wochen nach seinem Abschied aus Deutschland ist klar: Diese Beziehung ist endgültig abgekühlt.
Anfang Februar verließ Meunier die Schwarz-Gelben in Richtung Türkei, schloss sich Trabzonspor an, obwohl er in den Monaten zuvor Stammspieler gewesen war.
Das wäre jedoch nicht so geblieben, wie er jetzt auf einer Pressekonferenz bei der belgischen Nationalmannschaft erzählte.
"Dortmund hat mir gegenüber kommuniziert, obwohl ich auf dem Platz stand, dass die Rückkehr meines Konkurrenten nach seiner Verletzung mich wieder ins Abseits befördern würde", erklärte Meunier.
Denn nur durch den Ausfall von Julian Ryerson (26) war der Rechtsverteidiger überhaupt wieder in die Startformation gerutscht, für die Champions League war er nicht einmal in den Kader berufen worden.
"Da fehlt mir ehrlich gesagt etwas die Neutralität und der Konkurrenzkampf, aber gut, das ist ein anderes Thema", trat der 32-Jährige nach.
Durch seine Nebenrolle bei der Borussia rückte er auch aus dem Dunstkreis der Nationalmannschaft, wurde für die letzten vier Länderspielperioden nicht für Belgien nominiert.
Um eine Chance auf die Europameisterschaft zu haben, musste also eine Veränderung her: "Die Botschaft ist auf jeden Fall angekommen: Wenn du die Möglichkeit hast zu gehen, dann geh, denn hier wird es kompliziert für dich."
Thomas Meuniers Wechsel zu Trabzonspor zahlt sich aus
"Mein einziges Ziel war es, in die Nationalmannschaft zurückzukehren", sagte Meunier.
"Ich musste also das Risiko eingehen und mich auf ein neues Abenteuer einlassen. Trabzonspor hat sich dabei als sehr gute Wahl erwiesen."
Denn in der türkischen Süper Lig spielt er seit seinem Wechsel jedes Spiel von Beginn an, wurde nur ein einziges Mal ausgewechselt.
Und seine Leistungen wurden belohnt: Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco (38) berief den Rechtsverteidiger wieder in den Kader, wo er im Freundschaftsspiel gegen Irland direkt zu seinem ersten Einsatz seit der WM 2022 kam.
Damit dürften Meuniers Chancen auf ein EM-Ticket wieder enorm gestiegen sein - und sein Dortmund-Ärger endgültig in den Hintergrund rücken.
Titelfoto: UWE KRAFT / AFP