Erstmals seit 26 Jahren nur zweitklassig: Ex-BVB-Star Jakub Blaszczykowski in der Kritik!
Krakau - Bittere Zeit für "Kuba"! Jakub Blaszczykowski (36) ist mit Wisla Krakau aus der ersten polnischen Liga Ekstraklasa abgestiegen.
Der Traditionsverein muss erstmals seit 26 Jahren in der 2. Liga antreten, woran der frühere Nationalspieler seinen Anteil hat. Denn er ist hier nicht nur als Profi aktiv, sondern seit drei Jahren auch Vereinschef.
Zwar fehlt er seit September 2021 wegen eines Kreuzbandrisses und kam nur zweimal als Joker zum Einsatz, doch dass Krakau nach 34 Spielen lediglich 31 Punkte bei 37:54 Toren auf dem Konto hat, muss sich auch "Kuba" ankreiden lassen.
Mit alldem konnte man vor der Saison nicht rechnen. Doch nun ist der 13-malige polnische Meister als Vorletzter abgestiegen und muss sich in der Fortuna 1 Liga neu aufstellen. Dort spielte Wisla letztmals in der Aufstiegssaison 1995/96.
Blaszczykowski stellte sich am vergangenen Wochenende bei der 0:1-Heimpleite gegen Warta Posen den Fans und sprach via Mikrofon Klartext: "Mir fällt es, wie euch allen, nicht leicht, mit dieser Situation umzugehen. Ich stehe hier, weil wir die vergangenen drei Jahre zusammen durchgestanden haben und ich es euch schuldig bin, mich zu entschuldigen. Deshalb bin ich hier, stehe vor euch und spreche zu euch."
Der frühere Kapitän der Nationalelf ergänzte: "Ich habe keine Angst vor der Verantwortung. Das, was ihr gezeigt habt, wie ihr uns unterstützt habt, ihr habt das alles, durch was wir jetzt gehen müssen, nicht verdient."
Jakub Blaszczykowski gesteht eigene Fehler ein und wird von Ex-Mitspieler kritisiert
Kuba stellte klar: "Ich muss für das alles die Konsequenzen tragen. Dazu wird es mit Sicherheit kommen. Ich will mich in meinem Namen von ganzem Herzen bei Euch entschuldigen für das, was Ihr jetzt durchmachen müsst. Die Situation ist verdammt schwierig für mich."
Blaszczykowski ergänzte: "Auch, wenn es in diesem Moment nicht gut klingt: Ich werde alles dafür tun, damit Wisla Krakau dorthin zurückkehrt, wo der Platz des Vereins ist."
Für folgenden Satz wurde er dann in der Öffentlichkeit kritisiert, in polnischen Medien war gar von einem Eklat die Rede: "Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe." Das sei nicht die Wortwahl eines seriösen Klub-Bosses, sagte Ex-Nationalteam-Kollege Kamil Kosowski (44).
Schließlich hätten auch Kinder auf der Tribüne gesessen. Ob die solche Worte nicht schon mal irgendwo gehört haben - gerade in einem Fußballstadion - darf allerdings angezweifelt werden. Trotzdem muss sich Blaszczykowski dem Gegenwind nun weiter stellen, seine Lehren daraus ziehen und seinen Verein wieder voranbringen - schließlich ist er noch relativ neu in der Funktionärsrolle und muss Erfahrungen sammeln.
Zieht er - wie er es als Fußballer getan hat - die richtigen Schlüsse daraus, wird Wisla bestimmt wieder in die Ekstraklasa zurückkehren. Möglicherweise mit Kuba, denn ob er seine Karriere beendet oder weitermacht, ist noch unklar.
Titelfoto: Christof STACHE/AFP