Einmalige Aktion! Füllkrug wendet sich im Werder-TV nach seinem BVB-Wechsel an Fans und Verein
Dortmund/Bremen - Das ist wirklich eine ganz außergewöhnliche Maßnahme und zeigt, wie sehr Niclas Füllkrug (30) mit seinem Ex-Verein verbunden ist.
Nach seinem Last-Minute-Wechsel zu Borussia Dortmund wendet sich der Stürmer am heutigen Montag in einem Interview beim TV von Werder Bremen an die Fans und die Menschen im Klub.
"Werder ist ein Verein für mich, der immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Da ist so viel Verbindung, das kann man gar nicht mehr wettmachen", spricht er emotionale Worte. "Ich habe einfach das Bedürfnis gehabt, ein paar Worte loszuwerden", erklärt der Nationalspieler, warum er nochmal Rede und Antwort steht.
Er möchte sich bei den Fans und vielen Mitarbeitern im Verein bedanken. Für zehn Jahre, die Füllkrug mit Unterbrechung im hohen Norden verbracht hat.
In den vergangenen vier Jahren erlebte er dabei Höhen und Tiefen, die im Aufstieg in die Bundesliga 2022 und dem Titel des Torschützenkönigs der ersten Liga 2023 im Positiven gipfelten. "Ich möchte nicht nur den Fans, sondern auch den Leuten im Verein für die letzten zehn Jahre danken", so der Stürmer.
Im Interview skizziert er seinen Weg von Bremen, der schon 2009 in der U17 startete, und letztlich am 31. August mit dem Wechsel zum BVB sein (vorläufiges) Ende fand. "Ich bin meine ersten Profi-Schritte hier gegangen, deswegen ist Werder für mich ein besonderer Verein", sagt er.
Florian Kohfeldt hat immer daran geglaubt, dass Niclas Füllkrug Nationalspieler wird
2019 kehrte "Lücke", wie Niclas Füllkrug er aufgrund seiner markanten Zahnlücke genannt wird, nach fünf Jahren beim 1. FC Nürnberg und Hannover 96 an die Weser zurück.
Einem Mann möchte er dabei besonders hervorheben: Seinem Ex-Trainer Florian Kohfeldt (40, aktuell Trainer des KAS Eupen in Belgien), der ihn zurück zu Werder lockte und immer an die große Karriere seines Schützlings glaubte: "Er wollte mir damals schon so ein bisschen den Weg prognostizieren, ich wollte aber noch nicht so richtig daran glauben. Er hat immer daran geglaubt, dass ich diesen Weg Richtung Nationalmannschaft gehen kann. Ich war sehr froh, dass er damals die Entscheidung getroffen hat, dass ich wieder für Werder Bremen spielen sollte."
Zudem möchte der 30-jährige Clemens Fritz (42, Leiter des Lizenzspielbereichs) und Frank Baumann (47, Geschäftsführer Sport) danken, aber natürlich in erster Linie den Fans: "Das ist für mich schon eine emotionale Sache, das ist nicht 0815 für mich", betont der Stürmer.
"Ich wurde immer unterstützt, es war für mich immer aushaltbar in Bremen, auch wenn es wirklich schlecht lief, fußballerisch oder gesundheitlich. Für möchte ich mich bedanken. Für die Zeit und die Unterstützung", fügt er an.
Niclas Füllkrug über seinen Wechsel zum BVB: "Alle sind völlig fein damit!"
Auch der Staff, also das Team hinter dem Team, stand immer hinter dem 30-Jährigen.
Auf die Nachfrage, welches denn die einprägsamste Erinnerung an seine Zeit bei Werder sei, wird Füllkrug deutlich: "Der Aufstieg war ein ganz besonderer Moment. Man wusste, dass man den ganzen Mist aus den vorherigen zwei Jahren wieder gutgemacht hat und man kann wieder etwas Positives starten, in die richtige Richtung gehen. Dieser letzte Spieltag gegen Regensburg war für mich der besonderste Moment in Bremen."
Über seinen Wechsel spricht er ganz offen und ehrlich: "Werder ist ein Wirtschaftsunternehmen und ich bin auch irgendwo eine Marke. In dem Moment hat es für alle Seiten gepasst, alle sind völlig fein mit der Situation und letztlich ist es auch eine gute Sache für Werder", sagt er.
Klar, aus dem Pott flossen schließlich 13 Millionen Ablöse in Richtung Bremen. Dass die Fans seine Entscheidung teilweise verstanden haben und es viel Zuspruch gab, hat den Stürmer beruhigt.
Schon am 20. Oktober (20.30 Uhr) kommt es im Signal-Iduna-Park am 8. Spieltag der Bundesliga zum Wiedersehen. "Ich glaube, das wird eines der besondersten Spiele meiner Karriere", blickt Füllkrug voraus und hofft trotz aller Liebesbekundungen natürlich auf seinen Sieg seines BVB.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa