Fehler-Fest in Madrid, aber Haller lässt den BVB trotzdem hoffen!
Madrid (Spanien) - Der BVB hatte auf seiner Reise nach Madrid ganz offenbar den Fehlerteufel im Gepäck! Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League leisteten sich die Dortmunder nach nur knapp vier Minuten den ersten haarsträubenden Patzer, es sollte nicht der letzte bleiben. Am Ende war der deutsche Vertreter mit der 1:2-Pleite allerdings noch gut bedient.
Die spanischen Hausherren im Wanda Metropolitano setzten die Gäste aus Deutschland direkt heftig unter Druck, womit die Borussen überhaupt nicht klarkamen.
Schon in der vierten Minute hatte sich Gregor Kobel den Pass auf Ian Maatsen gar nicht gut überlegt. Der Niederländer wollte die Kugel nämlich offensichtlich nicht haben, leitete sie nur halbherzig weiter - und bediente Rodrigo de Paul damit perfekt in den Lauf.
Der Argentinier bedankte sich brav, netzte trocken zum 1:0 aus Sicht der "Colchoneros" ein und verpasste den Dortmundern so eine eiskalte Dusche.
Als Weckruf fungierte der frühe Treffer für den Bundesligisten kaum, der BVB fand nur ganz behäbig in das Duell auf großer Bühne und leistete sich immer wieder schlampige Pässe, Stockfehler und Ungenauigkeiten.
Gerade als sich langsam aber sicher doch ein schwarz-gelbes Aufbäumen andeutete, schlief dann auch noch Nico Schlotterbeck und spielte Morata in die Beine.
Über Griezmann landete die Kugel schließlich bei Samuel Lino, der kein Erbarmen zeigte und auch dieses Missgeschick kompromisslos zum zweiten Streich der Iberer bestrafte (32.). Mit dem bitteren 0:2-Rückstand ging es für die Dortmunder auch in die Kabine.
Sébastien Haller bringt den BVB aus dem Nichts auf die Tafel
Die Seiten wechselten sich, der Fehlerteufel blieb allerdings drin. Sobald der Adrenalinspiegel beim deutschen Vizemeister mal etwas in die Höhe schnellte, reihte sich Panne an Panne.
Vor allem die Hintermannschaft schenkte den Atleti-Stürmern das Leder mehrfach viel zu leicht her, vorn fehlten regelmäßig die nötigen Zentimeter. Einzig Jadon Sancho schien die Kugel am Fuß zu kleben.
Trotzdem wurde es lediglich an der Seitenlinie gefährlich, als sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nach rund 60 Minuten und einem Foul im Mittelkreis mit Madrid-Coach Diego Simeone anlegte. Die Streithähne wurden aber nicht mit einem Karton bestraft.
In der Schlussphase luden die Borussen ihre Gastgeber mit weiteren leichtsinnigen Aktionen auch noch zum dritten Tor ein, das fiel dann aber völlig überraschend auf der anderen Seite.
Plötzlich verkürzte der eingewechselte Sébastien Haller nämlich mit einem Schuss aus der Drehung, verbesserte die Ausgangslage fürs Rückspiel erheblich und ließ den BVB mit einem blauen Auge davonkommen.
Beinahe hätten Jamie Bynoe-Gittens (87.) und Julian Brandt (90.+5) dann sogar noch den Lucky Punch zum Ausgleich besorgt.
Erstmeldung von 21.21 Uhr, zuletzt aktualisiert 23 Uhr.
Statistik zum Champions-League-Spiel zwischen Atlético Madrid und dem BVB
Champions League, Viertelfinale
Hinspiele
Atlético Madrid - Borussia Dortmund 2:1 (2:0)
Atlético Madrid: Oblak - Witsel (90. Savic), Giménez, Azpilicueta - M. Llorente, Koke, De Paul (80. Correa) - Molina (90. Saul Niguez), Lino (90. Riquelme) - Morata (64. Barrios), Griezmann
Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Hummels, N. Schlotterbeck, Maatsen - Sabitzer (84. Reus), Can (84. Özcan) - F. Nmecha (46. Brandt) - Sancho, Adeyemi (73. Bynoe-Gittens) - Füllkrug (60. Haller)
Schiedsrichter: Marco Guida (Italien)
Zuschauer: 68.641
Tore: 1:0 De Paul (4.), 2:0 Lino (32.), 2:1 Haller (81.)
Gelbe Karten: Lino (3), M. Llorente (1), Giménez (2) / Can (4), Maatsen (2)Titelfoto: OSCAR DEL POZO / AFP