BVB verspielt Zwei-Tore-Führung, setzt aber weiter auf Interimstrainer Tullberg
Dortmund - Völlig ausgepumpt stützten sich einige BVB-Profis wie Serhou Guirassy auf die Knie, andere fielen entkräftet zu Boden. Immerhin etwas aufmunternden Applaus der Fans erhielt die verunsicherte Mannschaft von Borussia Dortmund, als zumindest ein Punkt über die Zeit gerettet war.
Die ersehnte Erlösung inmitten der Krise führte aber auch Interimstrainer Mike Tullberg nicht herbei, einen weiteren Anlauf bekommt der Aushilfscoach in der Champions League.
Beim 2:2 (1:0) gegen den Tabellennachbarn Werder Bremen hatte Dortmund allerdings eine Zwei-Tore-Führung hergeschenkt. Drei Tage nach der Entlassung von Nuri Sahin zeigte sich das Team unter U19-Coach Tullberg zwar belebt.
Doch nach dem frühen Platzverweis gegen Nico Schlotterbeck (21., Notbremse) musste der BVB lange zittern - und wackelte am Ende bedenklich.
Es gebe ein "gewisses Maß an Unmut über das Unentschieden", sagte BVB-Profi Julian Brandt am Sky-Mikrofon. Die Mannschaft habe "dagegengehalten, um es mit zehn Mann hinzukriegen". Kapitän Emre Can machte dem Team deshalb "heute keinen Vorwurf", er forderte aber auch: "Wir dürfen kein Mitleid mit uns selbst haben. Da müssen wir gemeinsam durch."
Tullberg auch gegen Donezk auf der BVB-Bank
Auch mit Tullberg, der in der Königsklasse gegen Schachtar Donezk am Mittwoch (21 Uhr) auf der Bank sitzen wird. "Wir nehmen uns die notwendige Zeit und sind mit Mike Tullberg momentan hervorragend aufgestellt", sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken.
Zumal es im Winter "schwierig" sei, "einen Trainer zu finden", wie Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Spiel betont hatte. Unklar ist, ob der Verein eine Dauerlösung sucht - oder einen "Verwalter" bis zum Saisonende. Den BVB-Fans ist es gleich, sie forderten auf einem Großbanner: "Den Elefanten im Raum ansprechen - die Probleme stehen nicht an der Seitenlinie."
Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP