"In einer Schublade": BVB-Star zweifelt an Neutralität der Schiedsrichter!
Dortmund - Wird bei Karim Adeyemi (22) mit zweierlei Maß gemessen? Nach der 0:1-Pleite gegen den VfB Stuttgart am Samstag stellte der BVB-Stürmer die Neutralität der Schiedsrichter infrage. Die hätten den pfeilschnellen Angreifer nämlich nach seinen Fehlern der Vergangenheit auf dem Kieker.
In der fünften Minute sauste der 22-Jährige in den schwäbischen Strafraum, probierte es gegen Maximilian Mittelstädt (27) und fiel zu Boden. Die Pfeife von Referee Matthias Jöllenbeck (37) blieb allerdings stumm und auch VAR Günter Perl (54) schaltete sich nicht ein.
Dabei wurde der Linksaußen durchaus getroffen: "Es gab einen Kontakt, den habe ich klar am Knie gespürt. Deshalb bin ich da auch gefallen. Das war für mich schon ein Elfmeter", erklärte er anschließend am Sky-Mikrofon.
Ex-Schiri Manuel Gräfe (50) sah das ganz anders, unterstellte Adeyemi auf X eine "Flugeinlage" - und schließt sich damit offenbar der einhelligen Meinung seiner früheren Kollegenschaft an.
"In einer Schublade bin ich auf jeden Fall", feuerte der U21-Nationalkicker in Richtung der Unparteiischen. "So kann das nicht weitergehen. Wenn sowas passiert, sagt mir der Schiedsrichter direkt: Wir kennen dich. Und das ist nicht neutral, finde ich."
Jöllenbeck habe ihm erläutert, dass es "zu wenig" für einen Elfmeter gewesen sei, doch der BVB-Star fragte sich trotzdem, "ob andere Spieler ihn schon gekriegt hätten".
BVB: Edin Terzic nimmt Karim Adeyemi in Schutz
Bereits im vergangenen Dezember musste Adeyemi nach einem sehr leichten Fall beim 1:1-Remis gegen Leverkusen heftige Kritik einstecken, auch in der Vorsaison lassen sich entsprechende Szenen finden.
"Es gab in der Vergangenheit auf jeden Fall mal eine Situation, wo ich im Strafraum gefallen bin, das gebe ich auch zu", räumte der Linksfuß ein.
Auch seinem Coach Edin Terzic (41) ist das bewusst: "Es gab bei Karim letztes Jahr eine Situation in Bochum, diese Saison gegen Leverkusen. Es sieht etwas theatralisch aus, ja."
Trotzdem stellte er sich bezüglich des vermeintlichen Fouls vom Samstag hinter seinen Schützling: "Es gibt eine ganz klare Zeitlupe, in der man sieht, dass er klar am Knie getroffen wird. Da gibt es einen Kontakt in höchstem Tempo", so der Trainer von Borussia Dortmund.
Der gebürtige Münchner müsse jedoch lernen, dass es "irgendwann nicht mehr so theatralisch aussieht".
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa