Nach Stadion-Choreo: Signal-Iduna-Chef ätzt gegen BVB-Fans!
Dortmund - Fehlende Wertschätzung für einen wichtigen Sponsor? Beim 2:1-Heimsieg gegen Union Berlin stellten die Anhänger von Borussia Dortmund eine beeindruckende Choreografie auf die Beine. "Für immer Westfalenstadion" prangte in großen Lettern an der Südtribüne. Dem Chef des eigentlichen Namensgebers hat das aber überhaupt nicht gepasst.
Im Interview mit den Ruhr Nachrichten regte sich der Vorstandsvorsitzende des Versicherungsunternehmens Signal Iduna über die Aktion der schwarz-gelben Fans auf. Das ausgerollte Transparent habe Ulrich Leitermann (64) sogar "Schmerzen" bereitet.
"Für mich ist das inakzeptabel, wenn man bedenkt, wie sehr wir diesen Verein seit langer Zeit unterstützen und ihm auch zur Seite standen, als andere keinen Cent mehr geben wollten", erklärte der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirt.
Die Dortmunder Arena, die 81.365 Zuschauern Platz bietet, trägt schon seit 2005 den Namen des ortsansässigen Konzerns. Damals stand die Borussia kurz vor der Pleite, die Bundesligalizenz auf dem Spiel. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Namensrechte waren überlebenswichtig für den Traditionsverein.
Die Signal Iduna Gruppe zahlt dafür aktuell rund fünf Millionen Euro pro Jahr, der Vertrag läuft noch bis 2031. Darüber hinaus hält die Firma auch Anteile am Klub.
"Akzeptiert doch die Verhältnisse, die wir haben! Der Signal Iduna Park heißt bis mindestens 2031 Signal Iduna Park", appellierte Leitermann an die BVB-Fans.
Reaktionen der BVB-Fans im Netz auf die Aussagen von Ulrich Leitermann
Für Ulrich Leitermann und Signal Iduna war die Choreografie der BVB-Fans "ein einziges Ärgernis"
Er wünsche sich zudem "einen wertschätzenden Umgang, der beide Interessenlagen berücksichtigt".
Immerhin ist die mediale Wirkung einer solchen Choreografie gewaltig. Auf Twitter trendete der Hashtag "Westfalenstadion" bereits während der Partie. "Für uns war das ein einziges Ärgernis", so der Finanzexperte weiter.
"Es ist eine Sisyphusarbeit, die wir seit 17 Jahren leisten, und beim Spiel gegen Union Berlin gab es einen heftigen Rückschlag, weil diese Darstellung auch wieder Bilder erzeugt in den Köpfen der Menschen."
Fraglich ist aber, ob er sich und seinem Unternehmen mit der verbalen Retourkutsche einen Gefallen getan hat, denn auch am heutigen Mittwoch befindet sich "#Westfalenstadion" wieder in den Trends.
Zahlreiche BVB-Anhänger äußerten auf der Zwitscher-Plattform ihren Unmut über die Worte des Sponsoren-Chefs und reagierten mit Häme auf das Interview.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa