BVB sendet klares Zeichen an Roman Bürki: Zeit in Dortmund endgültig abgelaufen?
Dortmund - Ein überdeutliches Zeichen an Roman Bürki (30)! Der Keeper von Borussia Dortmund verlor auch bei der Vergabe der Rückennummern seinen Status als Nummer eins.
So bekam der frühere Nationaltorwart der Schweiz die 38 zugeteilt. Die Eins erhielt wenig überraschend Neuzugang Gregor Kobel (23, kam vom VfB Stuttgart), der in der kommenden Saison wahrscheinlich das BVB-Gehäuse hüten wird.
Das Problem für Bürki: Es gibt aktuell offenbar keine Interessenten für ihn. Zumindest spuckt die Gerüchteküche keine Neuigkeiten aus.
Davor war er mit der AS Monaco und Olympique Marseille in Verbindung gebracht worden, doch die beiden Spitzenvereine haben sich jeweils für einen anderen Torhüter entschieden.
AC-Coach Niko Kovac (49) lieh Alexander Nübel (24) vom FC Bayern München aus, während sich Marseille für Pau Lopez (26) entschied, der von der AS Rom in die Ligue 1 kommt.
Die sportlich unbefriedigende Situation scheint für Bürki daher weiter anzuhalten, obwohl er seine Qualitäten im Endspurt der zurückliegenden Spielzeit noch einmal unter Beweis gestellt hat.
Er sprang für den verletzten Marwin Hitz (33) ein und gewann die vier letzten Partien mit seinem Team allesamt, hatte mit seinen Paraden sogar großen Anteil daran, dass Dortmund doch noch in die Champions League einzog und den DFB-Pokal durch den 4:1-Erfolg gegen RB Leipzig gewann.
Gregor Kobel wurde von Borussia Dortmund für viel Geld geholt
Dennoch war klar, dass die Borussia einen neuen Keeper mit noch mehr Potenzial holt. Denn Bürki hat zwar unbestritten seine Fähigkeiten, gerade auf der Linie, ist aber kein absoluter Spitzenkeeper, sondern "nur" ein Klassemann.
Immer wieder verschuldete er Gegentreffer und ist auch fußballerisch nicht auf höchstem internationalen Niveau anzusiedeln. Da Neu-Coach Marco Rose (44) aber auch darauf großen Wert legt, hätte Bürki so oder so nicht die besten Karten gehabt.
Mit seinem Landsmann Kobel hat der BVB nun einen Schlussmann für viel Geld (15 Millionen Euro) geholt, der in dieser Hinsicht weiter als Bürki ist, zuletzt auch in der Strafraumbeherrschung und auf der Linie noch einen Tick mehr Qualität nachwies.
Außerdem hat er dank seines jungen Alters noch mehr Potenzial und soll dieses in Dortmund voll entfalten. Bürki wäre hinter Kobel bestenfalls die Nummer zwei, vermutlich müsste er sich sogar noch hinter Hitz als dritter Keeper einordnen.
Dafür ist er erstens zu teuer und zweitens zu gut. Man kann für alle Seiten nur hoffen, dass eine gute Lösung gefunden wird. Denn Bürki auf der Tribüne versauern zu sehen, wäre traurig, nachdem er in sechs Jahren und 232 Spielen alles für die Schwarz-Gelben gegeben hat.
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche