Nächtlicher Krisengipfel ohne Terzic! War es das für den BVB-Trainer?
Dortmund - Von einer besinnlichen Weihnachtszeit kann bei Borussia Dortmund im Moment keine Rede sein, stattdessen brennt der schwarz-gelbe Christbaum. Nach der nächsten Enttäuschung am Dienstagabend gegen den 1. FSV Mainz 05 soll es daher zu einer späten Krisensitzung gekommen sein.
Das 1:1-Unentschieden gegen den Vorletzten der Bundesliga war der neuerliche Tiefpunkt der sportlichen BVB-Talfahrt. Zwar läuft es in der Königsklasse rund, dafür fuhr der Vizemeister in heimischen Gefilden nur einen Sieg aus den vergangenen acht Partien ein.
Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke (64) verließ seinen Platz auf der Tribüne bereits vor dem Abpfiff - und machte sich nach Sky-Infos auf den Weg in die Loge.
Dort soll er demzufolge bis 0.23 Uhr gemeinsam mit Sportdirektor Sebastian Kehl (43) getagt und über die prekäre Situation bei der Borussia diskutiert haben. Trainer Edin Terzic (41) sei hingegen nicht dabei gewesen.
Der Stuhl des 41-jährigen Übungsleiters wackelt kurz vor dem Jahreswechsel gewaltig. BVB-Chef Watzke sprach sich zuletzt trotzdem deutlich für eine weitere Zusammenarbeit aus, während Kehl nicht mehr vom Coach überzeugt sein soll.
Das Treffen sei allerdings ohne endgültiges Ergebnis beendet worden. Das soll laut dem Bericht erst in Kürze bei einer großen Analyse gemeinsam mit Terzic sowie Berater Matthias Sammer (56) gefunden werden.
Muss Edin Terzic seinen Hut nehmen oder trifft es doch Sebastian Kehl?
Vieles spricht jedoch nicht mehr für den Ur-Borussen auf der Trainerbank, denn neben Kehl sollen ihm inzwischen auch seine Schützlinge skeptisch gegenüberstehen.
Schon vor dem Duell gegen Mainz machten Meldungen die Runde, dass es intern zu einer Meuterei gekommen sei. Die Bild-Zeitung benennt ausgerechnet Vereinsikone und Ex-Kapitän Marco Reus (34) als Rädelsführer der unzufriedenen Spielergruppe.
"Wie lange ich hier Trainer bin, das entscheide nicht ich", sagte Terzic im Anschluss der Begegnung bei Sat.1 und betonte: "Ich habe einen Vertrag unterschrieben bis 2025, und damit habe ich dokumentiert, wie gerne und lange ich bei diesem Verein bleiben möchte."
Es könnte allerdings auch ein anderer Kopf rollen, denn nach Kicker-Informationen muss Sportdirektor Kehl ebenfalls um seinen Job bangen. Die letzten Transferphasen seien für die Führungsetage nämlich alles andere als zufriedenstellend verlaufen, dem Kader fehle es vor allem in der Defensive an Breite.
Im Ruhrpott deutet sich also definitiv ein Personalbeben an. Bleibt nur die Frage, wer diesem schlussendlich zum Opfer fällt.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa