Das Titelrennen bleibt spannend! Grandioser BVB macht gegen zahme Wölfe das halbe Dutzend voll!
Dortmund - Der BVB sendet eindrucksvolle Liebesgrüße gen München! Nach dem knappen Erfolg des FC Bayern in Bremen zog Borussia Dortmund am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg mit einer Gala-Vorstellung nach und hielt das Meisterschaftsrennen der Bundesliga weiter spannend.
Die Hausherren unterstrichen beim grandiosen 6:0-Kantersieg über die Niedersachsen schon früh die eigenen Titelambitionen und nutzten gleich die erste echte Gelegenheit zur Führung.
Nach einer knappen Viertelstunde verlagerte Emre Can das Geschehen auf die linke Seite zu Julian Ryerson, der unbedrängt in die Mitte flanken konnte. Dort packte Karim Adeyemi im Luftduell mit Guilavogui die Sprungfedern aus und setzte das Leder punktgenau per Kopf neben den linken Pfosten (14.).
Der Treffer entzündete in der Folge ein flottes Match, bei dem es ununterbrochen auf und ab ging. Um ein Haar hätte VfL-Flügelflitzer Wimmer die direkte Antwort parat gehabt, er scheiterte aber im Eins-gegen-eins an BVB-Keeper Gregor Kobel (20.).
Der verpasste Ausgleich sollte sich rächen, denn nach einer knappen halben Stunde eroberte Hummels den Ball an der Mittelline gegen Jonas Wind und schickte Adeyemi, der Sébastien Haller im Zentrum mustergültig bediente. Dieser vollstreckte schließlich aus kurzer Distanz zum 2:0 (28.) und sprengte so die letzten Ketten.
Denn es kam noch dicker für die Gäste: Ein langer Ball von Wolf hebelte die grüne Kette komplett aus, der durchgestartete Julian Brandt bewies Auge und nahm Malen mit, der ohne Mühe zum dritten Streich ins leere Tor einschob (37.).
Der BVB spielt sich gegen den VfL Wolfsburg in einen Rausch
Wenig später wurden die Seiten gewechselt, das Bild blieb aber unverändert. Wolfsburg wirkte überfordert, der Tabellenzweite hatte mit dem Vorsprung sowie den eigenen Fans im Rücken richtig Bock auf Offensive.
Die VfL-Verteidiger kamen aus dem Staunen zeitweise gar nicht mehr raus, so auch in der 55. Minute, als sich Bellingham aus gut 22 Metern ein Herz fasste und mit seinem "schwachen" linken Fuß abzog.
Daraufhin wurde es kurios und bitter für die Wölfe: Torwart Casteels lenkte die Kugel mit der Hand gerade so noch an die Oberkante der Latte, doch statt im Aus landete sie vor der Torlinie und drehte sich anschließend zum 4:0 in die Maschen (54.).
Nur fünf Zeigerumdrehungen vergingen dann, bis Bornauw das Leder im Aufbau gegen Adeyemi vertändelte. Haller bedankte sich und legte auf den deutschen Nationalspieler zurück, der gegen die auseinanderfallenden Gäste seinen Doppelpack schnürte (59.).
Da wird er es auch verkraften können, dass er wiederum lediglich sechs Minuten später einen Elfmeter nach Foulspiel von Fischer an Bellingham über das Gehäuse jagte (64.).
In der Schlussphase machte Jude Bellingham nach Brandt-Vorlage mit dem Außenrist letztendlich das halbe Dutzend voll (86.). Dabei beließ es der BVB dann auch, obwohl sogar sieben oder gar acht Treffer drin gewesen wären. Die angestrebte Botschaft sollte aber trotzdem in München angekommen sein.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem BVB und dem VfL Wolfsburg
Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 6:0 (3:0)
Aufstellungen
Borussia Dortmund: Kobel - M. Wolf, Süle, Hummels (63. Özcan), Ryerson (76. Passlack) - E. Can - Bellingham, Brandt - Malen (63. Reus), Adeyemi (69. Reyna) - Haller (62. Moukoko)
VfL Wolfsburg: Casteels - Baku (46. Fischer), Bornauw, Guilavogui (46. Paredes), van de Ven - Arnold - F. Nmecha, Svanberg (65. Gerhardt) - Wimmer, J. Kaminski (65. Cozza) - Wind (65. Marmoush)
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Adeyemi (14.), 2:0 Haller (28.), 3:0 Malen (37.), 4:0 Bellingham (54.), 5:0 Adeyemi (59.), 6:0 Bellingham (86.)
Gelbe Karten: - / Fischer (2)Besondere Vorkommnisse: Adeyemi (Borussia Dortmund) verschießt Foulelfmeter (64.)
Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP