BVB-Fans kündigen Protest an! "Lassen uns nicht vor Euren Karren spannen"

Dortmund - Großer Protest zum Bundesliga-Auftakt! Am Samstagabend (18.30 Uhr) startet Borussia Dortmund vor heimischer Kulisse gegen Eintracht Frankfurt in die neue Saison. Die schwarz-gelben Fans werden ihren Verein dabei aber nicht nur unterstützen, sondern auch lautstark Kritik üben.

Die BVB-Fans wollen am ersten Spieltag gegen den neuen Sponsor Rheinmetall protestieren.
Die BVB-Fans wollen am ersten Spieltag gegen den neuen Sponsor Rheinmetall protestieren.  © Bernd Thissen/dpa

Kurz vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid ließ der BVB Ende Mai die Sponsoring-Bombe platzen und vermeldete, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall beim Revierklub einsteigen werde.

Im Netz sorgte die Ankündigung für reichlich Gegenwind, doch ins Stadion schwappte der anschließend noch nicht. Das soll sich nun ändern.

"Wir werden den Verantwortlichen nicht den Gefallen tun und die Sache – wie durch den Zeitpunkt der Veröffentlichung womöglich erhofft – auf sich beruhen lassen", schrieb das Fan-Bündnis "Südtribüne" am Dienstag in einem Statement.

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Zwar sei die Anhängerschaft der Dortmunder insgesamt sehr heterogen, in einigen Punkten bezüglich des neugewonnenen Geldgebers herrsche bei den Fan-Gruppierungen aber Einigkeit.

So habe es gegensätzlich zum öffentlich entstandenen Eindruck keinen Dialog mit Fanvertretern oder gar eine Abstimmung zur Thematik gegeben.

Darüber hinaus unterstellen die Verfasser den BVB-Verantwortlichen ein "ausgeprägtes Kalkül" bei der Veröffentlichung der Partnerschaft, die demnach im Zuge des CL-Endspiels unter den Teppich gekehrt werden sollte.

BVB-Fans wollen ihren "Unmut" ins Stadion tragen

Die Partnerschaft zwischen dem BVB und dem Düsseldorfer Konzern Rheinmetall läuft zunächst bis 2027 und soll dem Klub jährliche eine Summe im hohen einstelligen Millionenbereich einbringen.
Die Partnerschaft zwischen dem BVB und dem Düsseldorfer Konzern Rheinmetall läuft zunächst bis 2027 und soll dem Klub jährliche eine Summe im hohen einstelligen Millionenbereich einbringen.  © INA FASSBENDER / AFP

"Dass sich die Verantwortlichen des BVB und all seine Gremien dazu bereiterklärt haben, die Strahlkraft von Borussia Dortmund dafür einzusetzen, das öffentliche Ansehen eines Rüstungskonzerns zu verbessern und dabei die eigenen Werte über Bord zu werfen, lehnen wir entschieden ab", so die klare Ansage der "Südtribüne".

Man rufe deshalb zum Saisonstart gegen Frankfurt jeden einzelnen Borussen sowie jeden Fanclub dazu auf, "seinen Unmut über den Deal mit Rheinmetall ins Stadion zu tragen".

Dafür sollen die Zuschauer Schilder und Spruchbänder vorbereiten und ihrer Kritik zu Beginn des zweiten Durchgangs Gehör verleihen. Nach Angaben des Bündnisses haben bereits 91 Fanclubs oder Gruppen die Erklärung mit dem Titel "Wir lassen uns nicht vor Euren Karren spannen - Borussia ohne Rheinmetall!" unterzeichnet.

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Inzwischen reagierten auch der Bundesligist sowie der Konzern gemeinsam gegenüber den Ruhr Nachrichten auf das Schreiben: "Die Stellungnahme einiger BVB-Fanclubs haben wir natürlich wahrgenommen. Rheinmetall ist es gewohnt, Bestandteil von öffentlichen Debatten zu sein."

"Ein Verein mit mehr als 200.000 Mitgliedern und 1000 Fanclubs deckt jedwede gesellschaftliche Strömung ab - das ist auch gut so. Rheinmetall und der BVB möchten diesen Diskurs und wir stellen uns gemeinsam in jedem etablierten Dialogformat der Diskussion mit BVB-Fans", hieß es in der Stellungnahme.

Titelfoto: Bildmontage: Bernd Thissen/dpa, Ina FASSBENDER / AFP

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