BVB-Bollwerk rüttelt an Leverkusens Mega-Serie, doch die Mauer-Taktik geht nicht auf!
Leverkusen - Zwölf Spieltage war die Bundesliga vor diesem Wochenende schon alt, eine Niederlage für Bayer Leverkusen gab es für die Zuschauer dabei noch nicht zu sehen. Ausgerechnet der zuletzt kriselnde BVB hatte den Spitzenreiter im Topspiel am Sonntagabend am Rande der ersten Saisonpleite, am Ende hieß es aber nur 1:1-Unentschieden.
Fast 80 Minuten sah es danach aus, als würde die Mega-Serie der Rheinländer von wettbewerbsübergreifend 19 ungeschlagenen Partien - bei 18 Siegen - ein Ende finden, doch Victor Boniface hatte dann doch etwas dagegen.
Der Plan der Dortmunder war dabei recht simpel, im Gepäck hatten sie nur eine dicke Abwehr-Mauer, viel Herz und einen guten Start.
Die Gäste aus dem Ruhrpott schockten den Tabellenführer nämlich schon nach wenigen Minuten. Infolge einer sehenswerten Kombination legte Füllkrug den Ball mit dem Rücken zum Tor geschickt auf Ryerson ab, der eiskalt zur frühen Führung veredelte (5. Minute).
Doch die Werkself steht nicht umsonst da oben, wie sie in der Folge unter Beweis stellte. Ziemlich unbeeindruckt nahmen die Hausherren den Rückschlag hin und das Zepter anschließend in die Hand.
Munter ging es fortan in Richtung Gregor Kobel, ein Xhaka-Abschluss (21.) und ein Grimaldo-Freistoß (31.) landeten allerdings nicht im Gehäuse. Der BVB taumelte, aber fiel nicht.
Victor Boniface lässt Bayer Leverkusens Serie weiterleben
Erst kurz vor dem Pausenpfiff schien Florian Wirtz das schwarz-gelbe Bollwerk geknackt zu haben, der VAR vermieste dem deutschen Nationalkicker jedoch die Show und annullierte seinen Ausgleich aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung von Boniface wieder (45.+1).
Beirren ließ sich die Alonso-Elf auch davon nicht, nach dem Seitenwechsel rannte sie einfach weiter an. Aber sie biss sich auch immer wieder die Zähne an der Borussen-Wand aus, die im und um den BVB-Sechzehner hochgezogen wurde.
Auf der anderen Seite waren Entlastungsangriffe hingegen Mangelware. Ab und an bemühte sich Julian Brandt, später lief sich der eingewechselte Karim Adeyemi hin und wieder fest.
Das konnte gegen die europaweit gefeierten B04-Ballzauberer eigentlich nicht bis zum Schluss gut gehen - und tat es auch nicht.
Verletzungs-Rückkehrer Schick bediente nach einem Angriff über die rechte Seite seinen Sturmkollegen Boniface im Fünfmeterraum, der nur noch den Fuß hinhalten musste (79.).
Die Werkself nutzte einen kleinen Riss im Dortmunder Mauerwerk im Stile einer Meistermannschaft kaltschnäuzig aus, der Bann war gebrochen. In der Schlussphase hätte sich der BVB nichtmal über das zweite Gegentor und eine Pleite beschweren dürfen.
Statistik zum Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem BVB
Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund 1:1 (0:1)
Bayer Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah, Tapsoba - Frimpong, Xhaka, Palacios (79. Schick), Grimaldo - Jo. Hofmann (64. Adli), Wirtz - Boniface
Borussia Dortmund: Kobel - Marius Wolf, Hummels, N. Schlotterbeck (64. Papadopoulos), Ryerson - Can, Sabitzer - Reus (84. Meunier), Brandt, Bynoe-Gittens (64. Adeyemi) - Füllkrug
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Ryerson (5.), 1:1 Boniface (79.)
Gelbe Karten: Frimpong (3), Palacios (4), Kossounou (1) / Hummels (4), Marius Wolf (2)Titelfoto: Ina FASSBENDER/AFP