Tabellenführung geklaut! BVB beendet Heidenheimer Höhenflug
Dortmund - Mit ganz breiter Brust, fünf Pflichtspiel-Siegen im Gepäck und als Tabellenführer war der 1. FC Heidenheim nach Dortmund gereist, aber dort wurde das Team der Stunde am Freitagabend auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Durch einen spektakulären 4:2-Erfolg klaute sich der BVB zumindest für eine Nacht den Platz an der Bundesliga-Spitze.
Dabei gaben die Hausherren im Signal Iduna Park vom Anpfiff weg den Ton an - und belohnten sich schon in der 11. Minute mit der frühen Führung.
Karim Adeyemi bediente Donyell Malen in der Mitte, dort schloss der Niederländer ziemlich zentral ab. FCH-Keeper Kevin Müller sah den verdeckten Schuss aber sehr spät und konnte mit dem Fuß daher nicht mehr entscheidend reagieren.
Nur sechs Minuten später musste der Torwart der Gäste dann bereits erneut hinter sich greifen. Julian Ryerson eroberte den Ball, über Malen und Julian Brandt gelangte der auf der linken Seite zu Adeyemi, der mit seinem schwachen rechten Fuß zum 2:0 vollendete (17. Minute).
Die bärenstarken Dortmunder drängten anschließend auf das dritte Tor, doch aus dem Nichts fiel kurz vor der Pause der Anschluss. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite flankte Omar Traore in den Sechzehner, wo Marvin Pieringer von Waldemar Anton und Ryerson zu viel Platz bekam und locker einköpfte (39.).
Allerdings hatten die Schwarz-Gelben eine schlagfertige Antwort parat.
Serhou Guirassy feiert überraschendes BVB-Debüt
Quasi im direkten Gegenzug düpierte Ryerson den Heidenheimer Scienza auf rechts und passte flach in die Gefahrenzone, wo Serhou Guirassy geschickt für Adeyemi durchließ. Der schob den Ball gegen die Laufrichtung von Müller ein und schnürte seinen Doppelpack zum 3:1 (41.).
Der Neuzugang vom VfB Stuttgart sorgte nicht nur in dem Spielzug für eine Überraschung, sondern schon vor der Partie. Nach seiner langwierigen Verletzung rückte der 28-Tore-Mann der vergangenen Saison nämlich gleich in die Startelf von Nuri Sahin und feierte endlich sein Debüt.
Einnetzen konnte der Knipser trotz einer Riesenchance in der 66. Minute zwar noch nicht, dafür bis zu seinem Feierabend (72.) aber schon viel Gefahr ausstrahlen. In der Schlussphase musste er von der Bank aus allerdings noch um den Sieg seiner Mannschaft bangen.
Denn unmittelbar, nachdem der Torjäger den Platz verlassen hatte, räumte Niklas Süle seinen Gegenspieler Mikkel Kaufmann im eigenen Sechzehner ab. FCH-Angreifer Maximilian Breunig verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum erneuten Anschluss (74.).
Der BVB wackelte und zitterte im Anschluss - fiel jedoch nicht um. In der Nachspielzeit besorgte Emre Can schließlich ebenfalls vom Punkt nach einem Traore-Handspiel den 4:2-Endstand (90.+4).
Statistik zum Bundesligaspiel zwischen dem BVB und dem 1. FC Heidenheim
Bundesliga, 3. Spieltag
Borussia Dortmund - 1. FC Heidenheim 4:2 (3:1)
Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Anton, Süle, Bensebaini (72. Couto) - F. Nmecha, Groß - Adeyemi (79. Gittens), Brandt (79. Can), Malen (59. Sabitzer) - Guirassy (72. Beier)
1. FC Heidenheim: K. Müller - Traoré, Mainka, Gimber, Föhrenbach - Schöppner, Maloney (86. Honsak) - Beck (46. S. Conteh), Wanner (68. M. Breunig), Scienza (68. Dorsch) - Pieringer (68. M. Kaufmann)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Malen (12.), 2:0 Adeyemi (17.), 2:1 Pieringer (39.), 3:1 Adeyemi (41.), 3:2 M. Breunig (74./Foulelfmeter), 4:2 Can (90.+3/Handelfmeter)
Gelbe Karten: Gittens (1), Couto (1) / Wanner (1), M. Kaufmann (1)Titelfoto: Bildmontage: Pau BARRENA / AFP