Pech-Abend für BVB, Hummels wütend über Elfer: "Der lacht sich tot auf dem Platz"
Eindhoven - Glücksgöttin Fortuna trug am Dienstagabend nicht ihr schwarz-gelbes Gewand. Noch vor Anpfiff des Achtelfinal-Hinspiels der Champions League bei der PSV Eindhoven verlor der BVB seinen Stammkeeper Gregor Kobel. Anschließend kam auf dem Feld noch weiteres Pech hinzu.
Der Schweizer Nationaltorwart hatte sich beim Gastauftritt im Philips Stadion zwar bereits aufgewärmt, doch dann wurde sein Einsatz 17 Minuten vor dem Beginn abgesagt.
Offenbar klagte der 26-Jährige über muskuläre Probleme. Ob er länger fehlen wird, ist im Moment noch nicht klar. An seiner Stelle rückte erneut Ersatz-Schlussmann Alexander Meyer zwischen die Pfosten.
Es handelte sich zu allem Überfluss um den zweiten kurzfristigen Ausfall, auf den Dortmunds Coach Edin Terzic reagieren musste, nachdem sich Niklas Süle mit Fieber krankheitsbedingt abgemeldet hatte. Mats Hummels startete stattdessen in der Innenverteidigung.
Und ausgerechnet der DFB-Star wurde im zweiten Durchgang zur tragischen Figur. Beim Stand von 1:0 für die deutschen Gäste räumte der Süle-Vertreter erst den Ball und dann Bayern-Leihgabe Malik Tillman im eigenen Sechzehner ab, Schiedsrichter Srdjan Jovanovic zeigte umgehend auf den Punkt (56).
Zwar beteuerte Hummels vehement, den Ball gespielt zu haben, doch die Entscheidung hielt der VAR-Überprüfung stand. Der Video-Assistent schickte den Haupt-Referee nicht einmal an die Seitenlinie. Ein äußerst hartes Urteil!
Donyell Malen trifft gegen seinen Ex-Verein, der BVB lässt nach
Auch nach Abpfiff beteuerte der 35-Jährige seine Unschuld: "Lächerlicher Elfmeter für mich, das ist null ein Elfmeter. Der Tillman lacht sich tot auf dem Platz", erklärte der Abwehrmann am Amazon-Mikrofon.
Luuk de Jong trat an und verwandelte sicher links unten gegen Meyer zum 1:1-Ausgleich (56.). Wieder fehlte den Gästen das nötige Quäntchen Glück.
Das hatten die Borussen dafür Mitte des ersten Durchgangs. Nach 23 Minuten und einer sehenswerten Kombination landete die Kugel halbrechts im Strafraum bei Donyell Malen, der ins Dribbling ging, sich stark durchsetzte und das Leder mithilfe der Unterlatte zur 1:0-Führung in die Maschen schweißte (24.).
Sein Jubel fiel in der Folge jedoch verhalten aus, denn der Niederländer kickte selbst vier Jahre in Eindhoven, wo er den Sprung in den Profibereich schaffte und sich auf den Zettel zahlreicher europäischer Top-Klubs zauberte. Letztendlich erhielten die Dortmunder im Sommer 2021 den Zuschlag.
Nach der Treffer, der sich nicht unbedingt angekündigt hatte, drückte dann die Voetbalvereniging auf den Drücker und ließ äußerst gute Gelegenheiten liegen. Die Pausenführung war daher ohnehin eher vorteilhaft als verdient.
Nach dem Seitenwechsel konnte der BVB das Ruder auch nicht wirklich umbiegen, denn spielerisch war das über weite Strecken ziemlich dürftig, was die Terzic-Elf am Dienstagabend anbot.
Der Ausgleich von de Jong war somit hochverdient, am Ende hätten sich die Dortmunder auch nicht über eine Pleite beschweren dürfen. Für das Rückspiel bleibt mit dem Remis alles offen.
Statistik zum Champions-League-Spiel zwischen PSV Eindhoven und dem BVB
Champions League, Achtelfinal-Hinspiel
PSV Eindhoven - Borussia Dortmund 1:1 (0:1)
PSV Eindhoven: W. Benitez - Teze, Schouten, Boscagli (90. Obispo), Dest - M. Tillman, Veerman, Saibari (83. Mauro Júnior) - Bakayoko, L. de Jong, Lozano (75. Pepi)
Borussia Dortmund: Meyer-Schade - Ryerson, Hummels, N. Schlotterbeck, Maatsen - Can, Sabitzer - Malen (82. Özcan), Reus (62. Brandt), Sancho (68. Marius Wolf) - Füllkrug (82. Moukoko)
Schiedsrichter: Srdjan Jovanovic (Serbien)
Zuschauer: 35.100
Tore: 0:1 Malen (24.), 1:1 L. de Jong (56./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Lozano (4) / Maatsen (1), N. Schlotterbeck (3)
Erstmeldung von 21.01 Uhr, zuletzt aktualisiert um 23.08 Uhr.
Titelfoto: AFP/John Thys