1:5! BVB geht in Stuttgart baden, Horror-Empfang für Ex-VfB-Profi

Stuttgart - Keine Chance für den BVB, Lehrstunde im Ländle! In einer torreichen Partie hat der VfB Stuttgart am heutigen Sonntag die Borussia aus Dortmund mit 5:1 (2:0) auseinander geschraubt. Weit mehr als das sportliche Geschehen stand jedoch die Rückkehr von zwei alten Bekannten im Fokus - ein emotionales Wiedersehen an früherer Wirkungsstätte.

Verlor mit Borussia Dortmund an alter Wirkungsstätte: Waldemar Anton (28)  © HOMAS KIENZLE / AFP

Für Serhou Guirassy (28) und Waldemar Anton (28) war die Begegnung im mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Neckarstadion eine Reise in die Vergangenheit - und zugleich auch ein Härtetest für das eigene Nervenköstum.

Denn bereits beim Warmmachen mussten sich beide Profis, die einen immensen Anteil an der famosen Vorsaison des VfB haben, gellende Pfeifkonzerte von einem Teil der VfB-Anhängerschaft gefallen lassen.

Besonders Anton, der trotz Vertragsverlängerung bis 2027 den VfB in Richtung Dortmund verlassen hatte, sah sich üblen Beleidigungen aus Richtung der heimischen Cannstatter Kurve ausgesetzt - und wurde bei jedem Ballkontakt lautstark ausgepfiffen.

Borussia Dortmund Teure Nummer! Für diesen Tausch greift BVB-Neuzugang Guirassy in die Tasche

Stuttgarts Cheftrainer Sebastian Hoeneß (42) hatte zuvor mit einem ungemütlichen Empfang der Heimfans gerechnet: "Ich kann es natürlich verstehen aus Fansicht auf der einen Seite. Auf der anderen Seite wünsche ich mir jetzt natürlich, dass wir angefeuert werden", so der 42-Jährige.

"Trotzdem wird es wahrscheinlich so sein, dass der Waldi ein bisschen was aushalten muss."

Anzeige

VfB Stuttgart gewinnt verdient gegen Borussia Dortmund

Serhou Guirassy (28) stand in der vergangenen Saison noch beim VfB Stuttgart unter Vertrag, im Sommer dieses Jahres folgte der Wechsel zum Ligakonkurrenten aus Dortmund.(Archivbild)  © Tom Weller/dpa

Ein Großteil der Anhängerschaft im Ländle hat die Abgänge weder verwunden noch verziehen - zugleich auch die erbrachten Leistungen in der vergangenen Spielzeit offenbar vergessen.

Folglich hagelte es auch während der Partie üble Schimpftiraden, die jedoch nur kurz nach Anpfiff das erste Mal in Jubelschreie umschlugen: Deniz Undav (12. Spielminute) brachte die Hausherren mit einem Schuss aus zwölf Metern früh in Führung, hatte dabei aber Glück, dass der Ball vom Innenpfosten ins Tor ging.

Der Traumstart schien die VfB-Akteure zu beflügeln - und zugleich die Gäste aus dem Ruhrpott zu verunsichern.

Stuttgarts Ermedin Demirovic (26) bejubelt seinen 2:0-Führungstreffer.  © THOMAS KIENZLE / AFP

VfB-Akteure mit Glanzleistung gegen überforderte Dortmunder

Die Defensive der Dortmunder wirkte nicht auf der Höhe, Unkonzentriertheiten und passives Abwehrverhalten wurden durch den Treffer von Ermedin Demirovic (26) zum zweiten Mal bestraft.

Der Mannschaft von Chefcoach Nuri Sahin (36) wollte besonders in der Offensive nichts gelingen, hochverdient ging es für die Schwaben mit einer 2:0-Führung in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern in der MHP Arena das gleiche Bild wie zuvor.

Griffige VfB-Kicker bissen sich in der gegnerischen Hälfte fest, spielten weiter munter nach vorne - und wurden erneut belohnt: Enzo Millot (62.) schraubte die Führung weiter nach oben - und brachte das Stadion damit erneut zum Beben.

Ausgerechnet der frühere VfB-Knipser Serhou Guirassy (75.) ließ mit seinem Anschlusstor die mitgereisten Dortmunder noch einmal hoffen, ehe El Bilal Touré (80.) Deckel drauf machte. Undav (90.) setzte den 5:1-Schlusspunkt.

Anzeige

Statistik zur Bundesliga-Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund

4. Spieltag

VfB Stuttgart - Borussia Dortmund 5:1 (2:0)

VfB Stuttgart: A. Nübel - Vagnoman (78. Touré), Rouault, Chabot (70. Zagadou), Mittelstädt (70. Chase) - Karazor, Stiller (85. Führich) - Millot, Leweling - Demirovic (70. Rieder), Undav

Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson (46. Couto), Anton, Süle, N. Schlotterbeck - F. Nmecha (30. Gittens), Groß (63. Malen) - Sabitzer, Brandt (72. Can), Adeyemi (46. Bensebaini) - Guirassy

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 60000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Undav (4.), 2:0 Demirovic (21.), 3:0 Millot (62.), 3:1 Guirassy (75.), 4:1 Touré (80.), 5:1 Undav (90.)

Gelbe Karten: Leweling (1) / Can (1), Sabitzer (1), Bensebaini (2)

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 4 16:3 12
2 Bayer 04 Leverkusen 4 13:9 9
3 SC Freiburg 4 8:4 9
4 Eintracht Frankfurt 4 7:4 9
5 1. FC Union Berlin 4 4:2 8
5 RB Leipzig 4 4:2 8
7 VfB Stuttgart 4 12:8 7
8 Borussia Dortmund 4 7:7 7
9 1. FC Heidenheim 1846 4 8:7 6
10 1. FSV Mainz 05 4 8:8 5
11 SV Werder Bremen 4 4:8 5
12 FC Augsburg 4 7:10 4
13 VfL Wolfsburg 4 8:9 3
14 Borussia Mönchengladbach 4 5:8 3
15 TSG 1899 Hoffenheim 4 6:11 3
16 VfL Bochum 1848 4 3:7 1
17 FC St. Pauli 1910 4 1:6 1
18 Holstein Kiel 4 5:13 1

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

Mehr zum Thema Borussia Dortmund: