Pokal-Qual in Jena: Leverkusens Andrich kritisiert Mannschaft nach Fast-Debakel
Jena - Xabi Alonso (42) pustete tief durch, klatschte Siegtorschütze Jonas Hofmann (32) ab und hob vor dem Fanblock fast entschuldigend die Hände: Mit sehr viel Glück und sehr wenig Glanz hat sich Titelverteidiger Bayer Leverkusen in die zweite Runde des DFB-Pokals gezittert.
Nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg beim tapfer kämpfenden Viertligisten Carl Zeiss Jena musste sich der Double-Gewinner gar Spottgesänge des Thüringer Anhangs anhören.
"Wir wissen, dass es nicht gut genug von uns heute war. Am Ende sind wir froh, dass wir weitergekommen sind", sagte Leverkusens Nationalspieler Robert Andrich (29) bei Sky: "Danach müssen wir darüber sprechen, was wir hier 90 Minuten gespielt haben. Das reicht auch gegen einen Regionalligisten nicht."
Wie der Großteil der Mannschaft von Trainer Alonso spielte Andrich weit unter dem gewohnten Niveau. Statt Ehrfurcht hatten die Jena-Fans für den haushohen Favoriten vom Rhein Häme übrig und sangen: "Und ihr wollt deutscher Meister sein?"
Alonso kommentierte trocken: "Das ist typisch Pokal. Jena hat es gut gemacht, bis zur letzten Minute gekämpft."
Bayer Leverkusen: Xabi Alonso verzichtete auf Florian Wirtz und weitere Stars
Hofmann (52.) schoss Bayer, das ohne diverse Stars wie Florian Wirtz in der Startelf angetreten war, zum fest eingeplanten Pflichtsieg beim ungeschlagenen Spitzenreiter der Regionalliga Nordost, der ein ganz zäher Gegner war.
"Wir haben an eine gewisse Chance geglaubt, das ist uns gelungen", sagte Jenas Trainer Henning Bürger (54) nach dem letzten Spiel der ersten Pokalrunde - wegen Leverkusens Beteiligung am Supercup war die Partie um eineinhalb Wochen verschoben worden.
Gegen wen die Werkself in der nächsten Runde ran muss, wird die Auslosung am Sonntag in Dortmund ergeben.
Tags zuvor (18.30 Uhr/Sky) geht es jedoch erst einmal im Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa