Leverkusen-Star attackiert FIFA und UEFA: "Muss eingegrenzt werden"
Leverkusen - In der Debatte um die Belastung von Fußballprofis durch viele Spiele mahnt auch Nationalspieler Jonathan Tah (28) zu mehr Rücksicht.
"Ich habe mitbekommen, dass viel darüber geredet wurde, weil immer mehr dazukommt. Und ich kann dem nur zustimmen", sagte Tah. Er muss am Dienstag drei Tage nach dem Bundesligagipfel beim FC Bayern wieder mit Bayer Leverkusen in der Champions League ran - gegen den italienischen Vize-Meister AC Mailand (21 Uhr/DAZN).
"Ich liebe es, auf dem Platz zu stehen und ich liebe es, gegen andere Mannschaft auf hohem Niveau zu spielen. Und das wird mir immer mehr Spaß machen, als zu trainieren. Aber trotzdem muss es irgendwann eingegrenzt werden", sagte Tah.
"Es muss geguckt werden, wie sehr schafft man es auf diesem Level diese Leistung zu halten, mit so vielen Spielen", sagte der 28-Jährige.
Europameister Rodri (28) hatte aufgrund der steigenden Belastungen kürzlich sogar einen Spieler-Streik ins Gespräch gebracht.
Mehr Spiele in der Königsklasse
"Ich denke, wir sind dicht davor. Ich denke, Sie können jeden Spieler fragen, wen Sie wollen, er wird das Gleiche sagen" antwortete der Profi von Manchester City zuletzt auf eine entsprechende Frage.
Durch die Ausweitung der Champions League von 32 auf 36 Clubs und das neue Format hat jeder Club zwei Spiele mehr. Sollte nicht der direkte Einzug ins Achtelfinale gelingen, sind es durch die folgenden Playoffs sogar vier.
Spieler von Top-Clubs könnten angesichts der vielen Wettbewerbe, zu der im Sommer erstmals auch die Klub-WM gehört, auf bis zu 80 Partien in einer Saison kommen. Für die Nationalspieler sind es noch mehr. Für die Bundesliga nehmen der FC Bayern und Borussia Dortmund an der Club-WM teil.
"Und wenn immer mehr Spiele dazukommen, kommen auch immer mehr Verletzungen dazu. Das ist auf jeden Fall ein Thema, das wir nicht außer Acht lassen dürfen", mahnte Tah.
Dennoch betonte der Nationalspieler: "Trotzdem liebe ich es, auf dem Platz zu stehen und zu spielen."
Titelfoto: Lukas Barth-Tuttas/dpa