Kaputte Tor-Technik, Schiri-Wut, Elfer-Frust: Darum eskalierte der Supercup

Leverkusen - Am Samstag sahen die Fans den wohl hitzigsten Supercup der vergangenen Jahre. Am Ende rang Meister Bayer Leverkusen Pokalsieger VfB Stuttgart im Elfmeterschießen mit 6:5 (2:2) nieder.

Im Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart am Samstagabend kochten die Emotionen immer wieder hoch.
Im Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart am Samstagabend kochten die Emotionen immer wieder hoch.  © Bernd Thissen/dpa

Schon während der Partie kochten die Emotionen bei allen Akteuren immer wieder hoch - sehr zum Unmut von Schiedsrichter Tobias Stieler (43).

Denn der hatte plötzlich alle Hände voll zu tun: allein in den letzten 20 Minuten des Spiels zückte er gleich achtmal den gelben Karton. Selbst der sonst so reservierte Bayer-Coach Xabi Alonso (42) wurde verwarnt.

Das Fass zum Überlaufen brachte am Ende aber etwas ganz anderes. Denn das Elfmeterschießen fand vor den Leverkusener Heim-Fans statt - ohne dass vorher, wie sonst eigentlich üblich, eine Seitenwahl mit den Kapitänen durchgeführt wurde.

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Der Grund: Die für die Torlinientechnik notwendige Kamera im VfB-Tor war nicht funktionsfähig, Stieler hatte daher gar keine andere Wahl, als den Ball vor die Bayer-Kurve zu legen.

Mit der Fan-Power im Rücken parierte Leverkusen-Keeper Lukas Hradecky (34) dann erst den Versuch von Bayern-Leihgabe Frans Krätzig (21), dann segelte der Schuss von Silas über seinen Kasten. Weil die Bayer-Profis währenddessen alle Versuche verwandelten, durften sie sich am Ende über den ersten Titel der Saison freuen.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß wütet nach dem Spiel: "Der hat sich über uns lächerlich gemacht!"

Bayers Patrik Schick (28) jubelt nach dem Spiel mit der Trophäe in der Hand.
Bayers Patrik Schick (28) jubelt nach dem Spiel mit der Trophäe in der Hand.  © Bernd Thissen/dpa

"Das ist aus unserer Sicht natürlich bitter. Ich glaube, es verändert schon ein bisschen was", ärgerte sich Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß (42) nach dem Spiel über die nicht stattgefundene Seitenwahl.

Für die größte Aufregung sorgte allerdings Bayer-Angreifer Victor Boniface (23). Der soll laut "BILD" nämlich nach der Partie nicht nur ausgelassen gejubelt, sondern den VfB-Profis dabei auch den Mittelfinger gezeigt haben. TV-Bilder von der Szene gibt es allerdings nicht.

Hoeneß selbst sprach im Nachgang lediglich von einem "Spieler, der das Gefühl hatte, er müsste uns das Gefühl geben, dass wir verloren haben. Der hat sich über uns lächerlich gemacht." Namentlich nennen wolle er aber niemanden, betonte der Trainer.

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Sein Pendant Alonso versuchte nach der Partie hingegen etwas Dampf aus der hitzigen Szene zu nehmen. "Das habe ich nicht gesehen, nur gehört. Da sind viele Dinge passiert, nicht nur das. In den letzten Minuten gab es viel Polemik, daher ist das kein großes Thema", meinte der 42-Jährige.

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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