Bayer-Star Xhaka haut nach Last-Minute-Dusel auf den Tisch: "Reicht so nicht!"
Leverkusen - Klare Ansage vom Bayer-Chef: Nach dem erneuten Last-Minute-Siegtreffer seiner Leverkusener gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag hat Granit Xhaka (31) deutliche Worte gefunden.
Da ist richtig Druck auf dem Kessel! Wenige Minuten nach dem Abpfiff hat der Schweizer aber mal so richtig auf den Tisch gehauen.
"Wir müssen hier jetzt nicht über die Nachspielzeit reden. Sondern wir müssen ehrlich miteinander sein, selbstkritisch genug: So reicht es nicht!", meinte Xhaka nach Spielende am DAZN-Mikrofon, nachdem seine Mannschaft erneut erst in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielen konnte.
Insbesondere eine Sache war dem 31-jährigen Führungsspieler dabei ein Dorn im Auge: "Es kann nicht sein, dass wir jedes Spiel drei Tore kriegen!"
Zumal seine Mannschaft die Niedersachsen immer wieder durch eigenes Fehlverhalten zu Chancen eingeladen hat.
Granit Xhaka legt nach Last-Minute-Sieg gegen Wolfsburg den Finger in die Wunde: "Es fehlt der letzte Hunger!"
"Es ist ja nicht so, dass uns der Gegner auseinandernimmt, schön kombiniert und dann die Tore erzielt. Sondern wir machen die Läufe nicht gut genug", konstatierte der schweizer Nationalspieler, ehe er richtig deutlich wurde: "Wir nennen uns selbst eine Spitzenmannschaft. Aber eine Spitzenmannschaft bekommt in 45 Minuten keine drei Tore!"
Dabei nahm Xhaka allerdings nicht nur die Bayer-Abwehr in die Pflicht, vielmehr müsse die ganze Mannschaft im Defensivspiel konkreter werden und die Räume gemeinsam verteidigen. "Mit Ball sind wir immer gut. Aber ohne Ball haben wir nicht die Abstände, die uns letzte Saison so gut gemacht haben", analysierte der 31-Jährige.
Selbst der 4:3-Siegtreffer in der Nachspielzeit durch Victor Boniface (23) konnte Xhaka nicht beruhigen: "Klar haben wir die Qualität, zehn Tore pro Spiel zu schießen. Wir haben gewonnen, alles schön und gut. Aber mich interessiert der Sieg nicht! Mich interessiert, warum wir nicht kompakt spielen", legte er weiter den Finger in die Wunde.
Immerhin habe sein Team in den bisherigen vier Saisonspielen in der Bundesliga bereits neun Tore kassiert - viel zu viel für den ehrgeizigen Schweizer. Die Spielweise unter Trainer Xabi Alonso (42) habe damit allerdings nichts zu tun, meinte Xhaka: "Es liegt nicht am System. Das hat mit dem Kopf zu tun, ob man nochmal diese Meter machen will. Mir fehlt der letzte Hunger, das eigene Tor zu verteidigen!"
Titelfoto: Ina FASSBENDER/AFP