Reaktion auf Ausschreitungen: Bielefeld läuft im Rückspiel mit Sondertrikot auf
Bielefeld - Nachdem das Relegations-Hinspiel zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Arminia Bielefeld von schweren Ausschreitungen überschattet wurde und kurz vor dem Abbruch gestanden hatte, will der Noch-Zweitligist nun ein Zeichen setzen.
Sportlich ist das Rückspiel zwischen den beiden Klubs wohl eher unbedeutend, Wiesbaden gewann das Hinspiel mit 4:0. Geschieht kein Fußballwunder, sollte der Aufstieg der Hessen in die 2. Bundesliga damit nur noch Formsache sein.
Doch für die Arminia geht es nicht nur um die Wiederherstellung der sportlichen Ehre, der Verein will nach der Eskalation von Fanseite auch ein Zeichen für Fairplay setzen.
Daher wird der Klub in Absprache mit dem Sponsor Schüco im Rückspiel in einem Sondertrikot mit dem Schriftzug "Fairplay!" auf der Brust auflaufen.
Das teilte der Verein am Montag im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel mit und präsentierte das Trikot auf Social Media.
"Nach den Geschehnissen im Hinspiel setzen wir mit unserem langjährigen Haupt- und Trikotsponsor Schüco am Dienstag ein gemeinsames Zeichen für Fairplay", schreibt der DSC zum Foto des Dresses. "Schüco macht die Brust auf allen Spielertrikots frei. Stattdessen steht dort der Schriftzug 'FAIRPLAY'."
Fans reagieren mit Unverständnis auf die Maßnahme von Arminia Bielefeld
Doch mit den Reaktionen der Fans auf das Trikot hat der Verein vermutlich nicht gerechnet. Auf Twitter stößt die Maßnahme nämlich vor allem auf Unverständnis statt auf Lob.
"Danke! Ich wollte am Dienstag eigentlich genau 34 Bengalos und Raketen aufs Spielfeld werfen. Diese Aktion hindert mich jetzt daran", kommentierte ein Anhänger sarkastisch, ein anderer schrieb:
"Arminias Medienabteilung liefert in den letzten Tagen noch weniger ab als die Mannschaft, Respekt."
Zahlreiche Kommentatoren bezeichnen die Aktion des DSC als lächerlich, andere hatten zumindest konstruktive Gegenvorschläge zu bieten wie die Einführung von personalisierten Tickets zur Eindämmung von Eskalationen.
Ob die Einführung eines "Fairplay!"-Schriftzugs tatsächlich weitere Krawalle im Relegations-Rückspiel verhindert? Man kann es sich kaum vorstellen.
Titelfoto: Jörg Halisch/dpa