Bielefelds Absturz geht ungebremst weiter: Kapitän Klos ledert gegen Team und Schiri!
Verl/Bielefeld - Als wäre die Bielefelder Pleite im Ostwestfalen-Derby gegen den kleinen Nachbarn SC Verl (1:3) nicht schon schlimm genug, holte Arminias Kapitän Fabian Klos (35) nach Abpfiff im TV-Interview zum großen Rundumschlag aus!
Die meisten Arminen-Fans dürften zu dem Zeitpunkt bereits ausgeschaltet oder frustriert im Auto/Zug auf der Rückfahrt gesessen haben.
So bekamen sie nicht mit, was Fabian Klos wenige Minuten nach der Derby-Pleite gegen den kleinen SC Verl zu sagen hatte. Es sollte eine denkwürdige Abrechnung mit Schiri, Team und der ganzen Situation werden.
Genau genommen nahm das Unheil schon in der sechsten Spielminute seinen Lauf. Verl-Verteidiger Torge Paetow (28) hatte mit einem simplen langen Ball die komplette Bielefelder Hintermannschaft ausgehebelt, Oliver Batista Meier (22) schob zur Führung für die Gastgeber ein.
Doch nach Ansicht von Bielefelds Klos hätte es dazu nie kommen dürfen, denn Paetow erlaubte sich Sekunden zuvor eine Tätlichkeit gegen Arminias Spielführer:
"Ich finde, die Bilder sprechen wieder für sich [...] natürlich blocke ich ihn ein bisschen. Alles andere, was danach passiert, ist nichts, was auf den Fußballplatz gehört", sagte Klos am MagentaSport-Mikrofon.
Arminia Bielefeld: Steht Cheftrainer Mitch Kniat zur Disposition?
Es sollte nicht die einzige fragwürdige Entscheidung an diesem Drittliga-Abend bleiben.
Denn laut Bielefelds Nummer neun hätte vor dem Einwurf zum 1:3, ausgeführt wieder von Verls Paetow, der Ball gewechselt werden müssen, da dieser keine Luft mehr hatte.
Ein DSC-Akteur hatte im Vorfeld erfolglos reklamiert. Als Klos anschließend den Unparteiischen zur Rede stellte, soll dieser entgegnet haben: "Du bist zu aggressiv, ich zähle jetzt bis drei runter. Gehst du nicht weg, kriegst du eine Gelbe Karte."
Am Ausgang der Partie änderte dies nichts mehr, was Bielefelds Torschütze zum 1:2 zur Abrechnung mit seinem Team veranlasste:
"Das kann nicht unser Anspruch sein, dass wir am Dienstagabend in Verl verlieren."
Was der Kapitän meinte: Zum ersten Mal seit 28 Jahren spielen die beiden Rivalen aus Ostwestfalen wieder in der gleichen Liga, zuvor waren die Arminen über Jahrzehnte die klare Nummer eins in der Region.
Logisch, dass nach nur acht Zählern aus den neun Partien viele Anhänger den Kopf von Mitch Kniat (37) fordern.
Dem widersprach Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel (44) im Westfalen-Blatt: "Der Trainer steht nicht zur Diskussion. Ich sehe nicht, dass wir wie ein Hühnerhaufen herumlaufen, der Trainer hatte auch dieses Mal wieder einen guten Plan."
Fabian Klos dazu: "Wir als Spieler schaffen es nicht, diesen Plan, den wir zwei-, drei-, viermal vor dem Spiel durchgehen, umzusetzen. Kriegen wir nicht hin aus unterschiedlichsten Gründen. Ich kenne die Gründe." Nach Harmonie auf der Bielefelder Alm klingt das nicht.
Titelfoto: Bildmontage: Friso Gentsch/dpa