Verletzungen vorgetäuscht: Jetzt ermittelt der DFB gegen Bielefeld-Coach Kniat!
Bielefeld - Er gab einen Fairplay-Verstoß ganz offen zu! Weil Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat (39) seinen Torwart aufforderte, eine Verletzung vorzutäuschen, um seinem Team in der Behandlungspause taktische Anweisungen geben zu können, hat der DFB jetzt Ermittlungen gegen den Coach eingeleitet.

Das berichtete die Sportschau.
"Im ersten Schritt wurde er angeschrieben und zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert", teilte der DFB demzufolge mit. "Nach Vorliegen und Auswerten der Stellungnahme wird der Kontrollausschuss über den weiteren Vorgang des Verfahrens entscheiden."
Publik geworden war der Kniff des Bielefelder Coaches, nachdem Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen (58) sich am vergangenen Wochenende lautstark über die Unsportlichkeit seines Gegenübers beschwert und erklärt hatte, dass das in jedem zweiten Bielefelder Spiel passiere.
Während DSC-Keeper Jonas Kersken (24) das Vorgehen leugnete und davon sprach, dass alte Verletzungen bei der hohen Spielbelastung schon einmal aufbrechen können, gab Kniat den Kniff ganz unverblümt zu.
3. Liga: Mitch Kniat gibt offen zu, seinen Torwart eine Verletzung simulieren zu lassen

"Das mit dem Torwart ist bei uns auch immer geplant. Kersken hat nichts, sondern wir wollen taktisch ein paar Änderungen vornehmen. Es gibt ein paar Kniffe, die die Jungs lernen müssen", sagte der 39-Jährige laut der Neuen Westfälischen schon im März nach der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken.
Nach dem Spiel gegen Viktoria Köln erklärte er dann, dass man das zwar als unsportlich betiteln könne, Bielefeld sich aber eine Grauzone innerhalb der Regeln zunutze mache.
Denn ist ein Feldspieler länger verletzt, muss er im Normalfall abseits des Platzes behandelt werden, das Spiel läuft weiter. Ist allerdings der Torwart betroffen, wird die Partie für die Dauer der Behandlung unterbrochen - was Kniat die Gelegenheit gibt, seine Mannschaft wie in einer Auszeit taktisch neu einzustellen.
Ob er das noch länger fortführen kann, wenn der DFB nun Maßnahmen gegen ihn ergreifen sollte?
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa