Aufregung um Pro-Palästina-Post: Mainz wirft Spieler raus!
Mainz - Am Sonntagabend sorgte Bundesliga-Profi Anwar El Ghazi (28) von Mainz 05 für einen Eklat: Er teilte pro-palästinensische und anti-israelische Inhalte auf Instagram. Die 05er reagierten - und stellten ihren erst vor wenigen Wochen verpflichteten Neuzugang frei!
"Der 1. FSV Mainz 05 stellt Anwar El Ghazi vom Trainings- und Spielbetrieb frei. Die Freistellung ist eine Reaktion auf einen mittlerweile gelöschten Social-Media-Post des 28-Jährigen von Sonntagabend", schrieb der Bundesligist am Dienstagabend auf seiner Homepage.
"In diesem hatte El Ghazi in einer Art und Weise Position zum Konflikt im Nahen Osten bezogen, die für den Verein so nicht tolerierbar war. Der Freistellung voran ging ein ausführliches Gespräch zwischen Vorstand und Spieler", hieß es weiter.
"Mainz 05 respektiert, dass es unterschiedliche Perspektiven auf den seit Jahrzehnten währenden, komplexen Nahost-Konflikt gibt. Der Verein distanziert sich jedoch deutlich von den Inhalten des Posts, da dieser nicht mit den Werten unseres Klubs einhergeht."
Unter anderem hatte El Ghazi die Parole "From the river to the sea, Palestine will be free" geteilt, diesen hatte die Berliner Staatsanwaltschaft vergangene Woche als strafbar eingestuft, außerdem warf er Israel Genozid und die Verbreitung von Fehlinformationen mithilfe von KI-generierten Bildern vor.
Der zweimalige niederländische Nationalspieler war erst Ende September zum FSV Mainz gewechselt, nachdem sein Vertrag bei der PSV Eindhoven aufgelöst worden war. Seither kam er zu drei Kurzeinsätzen in der Bundesliga, wo er eine Vorlage beisteuerte.
Ob es nun zu weiteren Einsätzen kommt, ist fraglich. Der 28-Jährige hat allerdings noch einen Vertrag bis 2025.
Wirbel wegen Social-Media-Posts im Israel-Krieg sind nichts Neues
El Ghazi ist nicht der erste Fußballprofi, der mit pro-palästinensischen Posts auf sich aufmerksam macht und damit seinen Verein unter Zugzwang setzt.
Bereits kurz nach dem Angriff auf Israel hatte der Schalker U20-Nationalspieler Yusuf Kabadayi (19) mit einem Instagram-Post seine Unterstützung für Palästina ausgedrückt, löschte den Post jedoch umgehend.
Vor wenigen Tagen folgte dann Noussair Mazraoui (25) vom FC Bayern, der ebenfalls auf Instagram mit einem pro-palästinensischen Video schockte.
Besonders brisant ist der Fall, weil der marokkanische Nationalspieler einen israelischen Mitspieler hat: Ersatztorwart Daniel Peretz (23) wechselte erst im August von Maccabi Tel Aviv nach zu den Münchnern.
Auch der Darmstädter Defensivspieler Klaus Gjasula (33) hatte auf Instagram einen Post mit anti-israelischen Inhalten geteilt, später aber erklärt, dass er lediglich das Bild habe teilen wollen und den zugehörigen Text gar nicht gelesen hatte.
Titelfoto: IMAGO / Revierfoto