Wieso VAR das kein Elfmeter? Union macht Riesen-Schritt in Richtung Klassenerhalt
Berlin - Union Berlins Höhenflug hält an! Die Eisernen holen die nächsten Big Points im Abstiegskampf und schlagen Wolfsburg mit 1:0. Der Klassenerhalt ist so gut wie sicher, über eine Szene wird aber noch zu reden sein.

Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Schiedsrichter Harm Osmers für fragende Gesichter in der Alten Försterei. Obwohl Danilho Doekhi im Strafraum klar umgerissen wurde, entschied Osmers auf Stürmerfoul.
Was er genau gesehen hat, blieb jedoch trotz Zeitlupe unklar. Osmers hat vermutlich eine andere Szene direkt daneben bewertet. Dennoch hatte auch der VAR keine Einwände.
"Der Schiri hat für mich auf beiden Seiten zu viele 50:50-Entscheidungen falsch gepfiffen. In der ersten Hälfte kann es auch für Union Elfer geben", so Wolfsburgs Yannik Gerhardt bei DAZN.
Union machte gleich zu Beginn mächtig Betrieb. Schon nach zwei Minuten musste für die Gäste der Pfosten retten. Den anschließenden Abstauber brachte Rani Khedira dann nicht im Tor unter.
Die Eisernen aber blieben auf dem Gaspedal. Immer wieder stressten sie die Gäste und suchten in typischer Baumgartscher-Manier über Flanken ihr Glück.
Die Führung schien nur eine Frage der Zeit, die Wölfe aber schafften nun mehr Spielkontrolle zu übernehmen. Kurz vor dem Pausentee wurde es dann aber noch einmal knifflig.
Benedict Hollerbach schießt Union Berlin zum Sieg

Doekhi wurde im Strafraum klar gehalten und regelrecht zu Boden gerissen, Harm Osmers entschied zum Unverständnis der Eisernen auf Stürmerfoul. Auch der Videobeweis hatte keine Einwände. Es blieb beim Freistoß für Wolfsburg statt Elfmeter Union. Eine merkwürdige Entscheidung.
Doch wenn schon der Elfmeter verweigert wird, dann muss eben ein Einwurf her. Nach einer Kopfballstaffette landete der Ball am Ende bei Benedict Hollerbach, der die Kugel an Grabara vorbeispitzelte.
Auch hier guckte der Kölner Keller noch einmal genau drauf, so wurde Jonas Wind doch leicht geschubst. Einwände gab es aber keine - der Treffer zählte.
Das Tor hatte sich nicht gerade angedeutet, konnte Union aber egal sein. Von Wolfsburg kam nicht mehr viel. Einen hatten die Niedersachsen aber noch. Ausgerechnet Ex-Unioner Kevin Behrens ließ den sicheren Ausgleich liegen.
Die Köpenicker holen damit die nächsten Big Points. Der Klassenerhalt ist mit nun elf Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang so gut wie eingetütet.
Statistiken zum Spiel Union Berlin gegen VfL Wolfsburg
1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Querfeld, Leite - Trimmel (79. Roussillon), Haberer (90. Tousart), Khedira, Juranovic - Schäfer, Hollerbach (79. Skarke) - Ilic (38. Ljubicic)
VfL Wolfsburg: Grabara - K. Fischer, Odogu, Gerhardt, Maehle (73. Tomás) - Arnold - J. Kaminski, Vranckx (85. L. Nmecha) - Wind - Wimmer, Amoura (85. K. Behrens)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 22012 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Hollerbach (63.)
Gelbe Karten: - / Gerhardt (5)Titelfoto: Andreas Gora/dpa