Wiedersehen vor Gericht: Vereinslegende verklagt Union Berlin
Berlin - Union Berlin präsentiert sich gern als große Familie, ganz so harmonisch geht es bei den Eisernen dann aber anscheinend doch nicht immer zu.
Am Dienstag gab es das unangenehme Wiedersehen mit Vereinslegende Michael Parensen (37) - in Saal 236 vor dem Berliner Arbeitsgericht. Obwohl es kein Wiedersehen im eigentlichen Sinn war, denn beide Seiten ließen sich durch einen Anwalt vertreten.
Eine Einigung konnten die Parteien bei dem sogenannten Gütetermin allerdings nicht erzielen, sodass die vorsitzende Richterin Kerstin Miehe letztendlich einen Kammertermin ansetzte, wie "Bild", berichtete.
Dieser soll voraussichtlich erst im Jahr 2025 über die Bühne gehen. Bis dahin haben die Streitenden Zeit, sich außergerichtlich zu einigen, was beide Seiten demnach auch anstreben.
Parensen verließ im vergangenen April nach 15 Jahren als Spieler und Funktionär überraschend den Verein. Präsident Dirk Zingler (59) erklärte zu der Trennung, dass man "nicht die gleichen Ideen zur Fortsetzung unseres Weges" habe. Gegen die ordentliche Kündigung zum 30. September wehrt sich der 37-Jährige nun vor Gericht.
Musste Michael Parensen wegen Horst Heldt Union Berlin verlassen?
Parensen wechselte 2009 als Spieler zu den Eisernen und kickte bis zu seinem Karriereende im Juli 2020 in Köpenick.
Anschließend ging der Innenverteidiger bei Manager Oliver Ruhnert (51) in die Lehre und galt quasi schon als dessen designierter Nachfolger. 2022 stieg das Union-Urgestein zum Technischen Direktor auf.
Und genau dieser Posten wurde bei den Berlinern jetzt gestrichen, mit der Begründung man brauche ihn ohne die Champions League nicht mehr. Dieser Argumentation wollte aber auch die Richterin nicht folgen und forderte daher von Union eine genaue Auflistung der Aufgaben des Geschäftsführers Profifußball und die des Technischen Direktors.
Parensens Anwalt sprach hingegen von einer "Austauschkündigung", denn anstatt der Klub-Ikone den Job von Ruhnert zu geben, entschied sich die Vereinsführung für Horst Heldt (54), der ab Sommer die sportlichen Geschicke beim Hauptstadtklub leitet, während Ruhnert zukünftig wieder als Chefscout tätig werden wird.
Erstmeldung vom 10. Juni 2024, aktualisiert am 11. Juni, 15.31 Uhr.
Titelfoto: Matthias Koch/dpa