Warum schon wieder geträumt werden darf: Union auf Kurs Champions League
Berlin - Für BVB-Fans dürfte die Niederlage bei Union Berlin (1:2) trotz der Champions-League-Gala zuvor wenig überraschend gewesen sein. Die Borussen präsentierten sich mal wieder erschreckend harmlos. Etwas zu kurz kommen jedoch die Eisernen. Heimlich, still und leise haben sie sich oben festgesetzt - und das hat Gründe.
Die Köpenicker besinnen sich wieder darauf, was sie in der Vergangenheit schon so stark gemacht hat: eine sattelfeste Defensive. Union ist wieder ein Bollwerk!
Erst vier Gegentore sprechen für sich. Nur RB Leipzig hat noch weniger Tore kassiert (zwei). Noch wichtiger ist, dass beinah gar keine Chancen erst zugelassen werden.
Auffällig: Vor allem zu Hause werden fleißig Punkte gesammelt. Das hat nicht nur der BVB zu spüren bekommen. Drei Spiele, neun Punkte! Die Eisernen sind wieder eine Heimmacht.
Es erinnert beinah schon an die Hochphase unter Urs Fischer (58). Es war nicht immer schön, aber erfolgreich - und führte Union mit dem pragmatischen Fußball gar bis in die Champions League.
Apropos Königsklasse, die ist gar nicht mal so unrealistisch. Vorausgesetzt, es geht so weiter. Die Eisernen haben derzeit einen Punkteschnitt von 1,83. Damit kämen sie nach 34 Spieltagen auf insgesamt 62 Zähler, exakt jener Punktzahl, die in der Saison 2022/23 den Einzug in die Champions League bedeutete.
Union Berlin mit besserem Punkteschnitt als in der Champions-League-Saison
Zum Vergleich: In den vergangenen zehn Jahren hätten die 62 Punkte in nur drei Spielzeiten nicht mindestens für Platz vier gereicht. Damals hatten die Köpenicker einen gar minimal schlechteren Punkteschnitt von 1,82, aber ein entscheidendes Prunkstück: Sie waren offensiv viel stärker.
Ein Thema, das die Eisernen trotz der von Bo Svensson (45) verpassten Handschrift die ganze Saison über beschäftigt. Ihnen fehlt vorne ein echter Knipser. Trotz der geringen Ausbeute stehen die Zeichen mal wieder auf Kurs Europa. Mindestens.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa