Warum ein Union-Spieler für den Sieg in Kiel "viel Geld bezahlen" muss
Berlin - Der Bann ist gebrochen: Union Berlin hat am Sonntag bei Holstein Kiel den ersten Auswärtssieg seit Februar 2024 gelandet. Einen kommt dieser Erfolg aber besonders teuer zu stehen.
Im Spiel der Youngster hat Aljoscha Kemlein (20) bei dem 2:0-Erfolg an der Kieler Förde nämlich seinen allerersten Profi-Treffer für die Eisernen erzielt und das schreit natürlich geradezu nach einer Lage für seine Mannschaftskameraden.
Im Interview nach dem Abpfiff befürchtete das Eigengewächs daher auch "viel Geld bezahlen" zu müssen. "Mal schauen, was das wird", erklärte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Wie teuer der Spaß letztendlich werden wird, liegt allerdings nicht im Ermessen des Trainers, erklärte Bo Svensson (45) am DAZN-Mikrofon. Das entscheiden vielmehr die Leitwölfe Christopher Trimmel (37) und Rani Khedira (30).
Bleibt für den Jung-Profi zu hoffen, dass die Kapitäne Milde walten lassen. Mit seiner Leistung war Kemlein jedenfalls sehr zufrieden. "Ich freue mich, dass ich mit dem Tor der Mannschaft helfen konnte und mit einem Sieg ist das natürlich noch viel besser", erklärte der 20-Jährige.
Kein Höhenflug bei Union Berlin: "Tun sehr gut daran, den Fokus auf die kommenden Aufgaben zu legen"
Spieler des Tages war Kemlein aber trotzdem nicht. Hier lief ihm ein anderer Youngster den Rang ab. Der ehemalige Storch Tom Rothe (19) glänzte mit der Vorlage für den Debüt-Treffer und legte kurz vor Schluss selbst das 2:0 nach.
"Ich denke, das war auf jeden Fall ein erfreulicher Tag heute", fasste der 19-Jährige das Geschehen kurz und knapp zusammen. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und über 90 Minuten gut verteidigt."
Es tue ihm für die Kieler zwar auch Leid, "die mir schon noch am Herzen liegen, aber jetzt bin ich Unioner", betonte der Sommerneuzugang.
Die Köpenicker rangieren nach dem Dreier im hohen Norden auch in der Tabelle sehr weit nördlich, um genau zu sein auf Platz fünf. Von Europa wollte Kemlein ganz bescheiden aber nichts wissen. Man tue "gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken und bei den Basics zu bleiben", unterstrich der Sechser und sprach damit wohl auch seinem Trainer aus der Seele.
"Wir tun sehr gut daran, den Fokus auf die kommenden Aufgaben zu legen. Wir bleiben auf dem Boden und gucken, was wir noch optimieren können", konstatierte der Däne. In den kommenden Wochen wartet auf die Berliner der Realitäts-Check, denn es warten viele starke Gegner.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa