War das Rot? Union verliert in Stuttgart - und Schäfer
Stuttgart/Berlin - Wer seine Chancen nicht nutzt! Auch beim dritten Aufeinandertreffen gab es für Union Berlin beim VfB Stuttgart nichts zu holen. Die Eisernen mussten sich mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Für Diskussionen dürfte noch der Platzverweis für Andras Schäfer sorgen.
Schon in Hoffenheim sah Kevin Volland eine fragwürdige gelb-rote Karte. Nun hat es den Ungarn erwischt. Diesmal sogar mit glatt Rot.
Schäfer hatte in der 69. Minute mit offener Sohle auf Kniehöhe getroffen. Zwar nur ganz leicht, doch für Schiedsrichter Robert Schröder reichte es für den roten Karton. Eine sehr harte Entscheidung, doch auch der VAR schaltete sich trotz des Mini-Treffers nicht ein.
Spielentscheidend war die Szene allerdings nicht. Stuttgart führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0, auch weil Union trotz der Forderung von Bjelica mal wieder die Effektivität vermissen ließ.
Das Spiel war keine drei Minuten alt, da hatte Yorbe Vertessen nach einem Stuttgarter Kollektivschlag die Führung auf dem Fuß, verzog aber frei vor Alexander Nübel.
Nur wenige Minuten später musste der Keeper mit einer klasse Parade gegen Andras Schäfer seinen eigenen Fehler ausbügeln (16. Minute). Auch Lucas Tousart konnte kein Kapital aus den guten Balleroberungen schlagen (42.).
Gebrauchter Abend für Union Berlin: Andras Schäfer sieht Rot
Drei gute Chancen, aber kein Tor. Anders der VfB.
Der Champions-League-Aspirant blieb ruhig, zog geduldig das gewohnte Spiel und schlug dann zu! Die Schwaben konnten sich einmal auf Serhou Guirassy verlassen. Von Atakan Karazor perfekt freigespielt besorgte der Goalgetter humorlos die Führung - 1:0 (19.). Sein 21. Saisontor.
Und auch die vierte und fünfte gute Gelegenheit mündete nicht in einem Torerfolg. Die Köpenicker ließen weiter die Effektivität vermissen, blieben aber weiter im Spiel.
Der VfB hat es im zweiten Durchgang nicht mehr geschafft in die gefährlichen Räume zu kommen, doch wenn es spielerisch nicht mehr so läuft wie zuvor, muss halt eine Einzelaktion her. Gesagt, getan. Führich zog mit Tempo nach innen und schlenzte den Ball perfekt in die lange Ecke. Ein Traumtor mit Maßarbeit.
Die Entscheidung, denn für Union kam es nun knüppeldick. Schiedsrichter Robert Schröder schickte Schäfer vorzeitig zum Duschen. Danach war natürlich die Luft raus. Gegen zehn Mann ließ Stuttgart nichts mehr anbrennen. Die Schwaben sind weiter auf Kurs Königsklasse und sind mit nur noch einen Punkt Rückstand gar Bayern-Jäger.
Statistiken zum Spiel VfB Stuttgart gegen Union Berlin
VfB Stuttgart - 1. FC Union Berlin 2:0 (1:0)
Aufstellungen
VfB Stuttgart: A. Nübel - Stenzel (60. Leweling), Rouault (46. Anton), H. Ito, M. Mittelstädt - Karazor, Stiller (82. Dahoud) - Vagnoman, Millot (60. Undav), Führich (82. Jeong) - Guirassy
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Vogt, Leite (82. Roussillon) - Juranovic, Khedira (66. Kral), Gosens (82. Bedia) - Tousart, Schäfer - Volland (72. B. Aaronson), Vertessen (66. Hollerbach)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 53800
Tore: 1:0 Guirassy (19.), 2:0 Führich (65.)
Gelbe Karten: Vagnoman (2) / Khedira (2), Tousart (3)
Rote Karten: - / Schäfer (69./grobes Foulspiel)Titelfoto: Tom Weller/dpa