Wahnsinns-Tor von Unions Querfeld: So unwahrscheinlich war der Kracher aus der Distanz

Berlin - Was war das denn bitte für ein Tor?! Daran werden sich wohl nicht nur alle bei Union Berlin noch lange erinnern. Aus 34 Metern nagelte Leopold Querfeld (21) den Ball unter die Latte. Nichts zu machen für Alexander Nübel (28) im VfB-Tor, senkte sich die Kugel doch perfekt. Ein Sonntagsschuss am Samstagabend!

Christopher Trimmel (38, l.) ist einer der ersten Gratulanten nach Leopold Querfelds (21) Traumtor.
Christopher Trimmel (38, l.) ist einer der ersten Gratulanten nach Leopold Querfelds (21) Traumtor.  © Andreas Gora/dpa

Bei Sky wurde man nicht müde zu erwähnen, dass Lothar Matthäus (64) kurz vor dem Distanz-Hammer noch gedacht habe, dass er jetzt doch nicht schießen sollte. Mit dieser Meinung war der Sky-Experte nicht alleine.

Auch Querfelds Mitspieler trauten ihm das offenbar nicht zu. "Auf der Bank haben sie gerufen: 'Nein, bitte nicht schießen'", erklärte der Torschütze laut Bild.

Die Sorge war nicht ganz unbegründet. So ein Tor gelingt schließlich nicht alle Tage. Allein der Expected Goals-Wert lag bei 0,01. Heißt: Von 100 Versuchen geht nur einer rein.

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In diesem Fall aber trotzte der Österreicher der Wahrscheinlichkeitsrechnung. In der 34. Minute nahm er einen Pass von Diogo Leite (26) auf, legte sich die Kugel zurecht und hielt aus 34 Metern drauf! Mit 118 Kilometern pro Stunde war da auch für Nübel, der noch mit den Fingerspitzen dran war, nichts zu machen.

Offenbar alles eine Frage der Übung. Im Training trainiert er immer wieder gerne Abschlüsse aus der Distanz. "Leo hat einen sehr guten, sehr scharfen Schuss, aber ich habe damit gar nicht gerechnet", gab sein Trainer Steffen Baumgart (53) zu.

Baumgart über Union-Spektakel: "War schon ein geiles Fußballspiel"

Ausgelassen bejubelt Querfeld das zwischenzeitliche 3:2.
Ausgelassen bejubelt Querfeld das zwischenzeitliche 3:2.  © Andreas Gora/dpa

Es war das passende Traumtor eines denkwürdigen Fußballspiels. Acht Tore in einer Halbzeit hat es zuvor in der Bundesliga noch nie gegeben.

Union führte durch Andrej Ilic (25) und Leite bereits mit 2:0, Stuttgart aber glich aus, ehe Querfeld den Hammer auspackte. Erst drehte der VfB innerhalb von drei Minuten diese völlig verrückte Partie, dann sorgte Ilic kurz vor dem Pausenpfiff für das 4:4.

"War schon ein geiles Fußballspiel, aber wäre schön, wenn es nicht mehr so geil wäre in der zweiten Halbzeit und ein bisschen Ruhe einkehrt", gewährte Baumgart Einblick in seine Kabinenansprache.

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Das Spektakel blieb in den zweiten 45 Minuten zwar aus, doch mit dem irren Remis feiert Union vorzeitig den Klassenerhalt - auch weil Querfeld einfach mal draufhielt.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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