Von der Königsklasse in die Relegation? Union und Stuttgart tauschen die Rollen
Berlin - Was für eine Saison des VfB Stuttgart. Völlig zu Recht sind die Schwaben DIE Überraschungsmannschaft der Bundesliga. Die Champions League ist nur noch Formsache - und das, obwohl Stuttgart vergangene Saison nur über den Umweg Relegation die Klasse halten konnte.
625 Kilometer weiter nördlich sieht die Welt in Berlin-Köpenick ganz anders aus. Die Mannschaft von Union Berlin war vergangene Saison selbst noch der Überflieger der Liga, als sie sich sensationell für die Königsklasse qualifizierte.
Der Kult-Klub aus Köpenick, vor 15 Jahren noch Drittligist mischte plötzlich bei den ganz Großen mit. Nun aber haben sie die Rollen getauscht - in umgekehrte Reihenfolge.
Während der VfB von Real Madrid, Arsenal und Co. träumen kann, droht Union die Relegation. Statt von der Relegation bis in die Champions League zu stürmen, ist es bei Union genau andersrum. Bei den Eisernen könnte es von der Königsklasse direkt in die Relegation gehen!
Der Vorsprung auf Platz 16 ist von neun Punkten auf nur noch drei Punkte geschrumpft. Auch deshalb schlägt Trainer Nenad Bjelica (52) Abstiegs-Alarm: "Es geht um alles, es geht um die Existenz. Das muss in die Köpfe, dass wir im Abstiegskampf sind."
Fünf Spiele bleiben Union noch, den Komplett-Absturz zu verhindern. Dafür müssen die Eisernen aber endlich anfangen, die Kiste zu treffen. Nur Darmstadt (23) hat noch weniger Tore erzielt als die Berliner (25).
Union Berlin schießt keine Tore
Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison grüßte Union noch von Platz drei. So wie Stuttgart heute. Die Schwaben haben allerdings fünf Zähler mehr auf dem Konto als die Köpenicker vergangenes Jahr.
Kurios: Mit den 29 Zählern, die Union bislang gesammelt hat, wären die Eisernen in ihrer Aufstiegssaison 2019 nach 34 Bundesligaspielen ganz knapp auf Platz 15 gelandet. Vor - na klar - Stuttgart.
Titelfoto: Tom Weller/dpa, Bernd Thissen/dpa