VAR das Abseits? Union-Frust nach Hacken-Drama: "Das ist ja lächerlich"

Berlin - War das knapp! Eine Millimeter-Entscheidung kassiert Union Berlins Last-Minute-Treffer gegen Eintracht Frankfurt (1:1) wieder ein, weil der VAR mit der Lupe suchte und fündig wurde. Aber war das wirklich Abseits?

Schiedsrichter Harm Osmers (M) kassiert Unions Last-Minute-Sieg doch noch ein.  © Andreas Gora/dpa

Die Fernsehbilder lassen erahnen, dass die Hacke von Christopher Trimmel (37) Millimeter in der verbotenen Zone war - je nachdem wann die Linie gezogen wird.

"Das ist ja lächerlich", echauffierte sich Horst Held (54) bei DAZN. "Das ist wirklich eine Millimeter-Entscheidung. Keine Ahnung, ob das jetzt in Ordnung ist. Bei allem Respekt, wer soll denn das bitteschön sehen?"

Pechvogel Trimmel nahm das da schon gelassener hin. "Abseits ist Abseits. Dafür haben wir die Linie. Das müssen wir so akzeptieren. Es ist so im Fußball."

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Der Ärger über den einkassierten Treffer (90.+1) des erst kurz zuvor eingewechselten Tim Skarke (28) ist dennoch verständlich, hat sich Trimmel doch keinen wirklichen Vorteil erarbeitet.

Es wäre ein verdienter Last-Minute-Sieg gewesen, war Union vor allem in der zweiten Halbzeit drückend überlegen. Mario Götze (32) hatte mit seinem Billard-Tor die Gäste zunächst in Führung gebracht (14. Minute), ehe Benedict Hollerbach (23) einen Konter sehenswert vollendete (66.). Auch hier griff der VAR ein. Sein Treffer wurde zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung einkassiert, zählte dann aber doch noch.

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Bo Svensson kritisiert zu kurze Nachspielzeit

Beim 1:1 durch Benedict Hollerbach (23, 2.v.r.) war der VAR noch auf der Seite von Union.  © Andreas Gora/dpa

Und auch die Eintracht hätte Grund zum VAR-Ärger haben können. Arthur Theate (24) sah in der Schlussphase (77.) die Ampelkarte, obwohl er zuvor gefoult wurde. Eingreifen darf der Kölner Keller dabei allerdings nicht.

Erst in der Nachspielzeit meldete sich der VAR dann zum zweiten Mal. Diesmal zum Leidwesen der Unioner.

"In der zweiten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft. Da müssen wir auch das Spiel gewinnen", sagte Bo Svensson (45). Über den aberkannten Siegtreffer wollte er gar nicht viel sagen, in Rage redete sich der Däne dann mehr über die aus seiner Sicht zu kurze Nachspielzeit. "Wie kann es sein, dass wir nur vier Minuten Nachspielzeit haben?"

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So gab es schon beim Hollerbach-Treffer eine lange Überprüfung. Hinzukommen die Auswechslungen auf beiden Seiten, sowie Theates umstrittener Platzverweis.

"Er wollte einfach, dass das Spiel vorbei war", monierte Svensson scherzhaft. "In Gladbach gab es acht Minuten Nachspielzeit - ohne Videoschiedsrichter. Hier wird vier Minuten nachgespielt. Da kannst du auch 'ne Münze werfen. Das finde ich unverständlich."

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