Unions Behrens feiert Debüt, und (fast) keiner sieht's: Sorgen um Gosens?
Berlin - Es ist nur eine Randnotiz, aber eine schöne Nachricht für Union Berlin! Die Eisernen haben nach Robin Gosens (29) seit Mittwochmorgen um 4.05 Uhr den nächsten Nationalspieler: Kevin Behrens (32) feierte beim 2:2 (1:1) gegen Mexiko sein Debüt im Nationaltrikot - mit 32 Jahren.
In der 87. Minute ersetzte Behrens Bayern-Star Jamal Musiala (20). Ein Fußballmärchen, das ihn bis in die Champions League bzw. in die deutsche Nationalelf gebracht hat und noch lange nicht am Ende sein muss.
Noch vor fünf Jahren jagte der Angreifer die Kugel in der Regionalliga ins Netz. Doch seine Geschichte ist auch das Ergebnis von jahrelanger harter Arbeit. Der Spätzunder startete durch, erzielte in dieser Saison bereits vier Treffer, auch wenn er seit dem letzten Spieltag nicht mehr getroffen hat.
Der Routinier weiß, dass sich so eine Chance womöglich nicht noch einmal bietet und gibt zu, dass er nicht auf dem Niveau, wie seine Mitspieler agiert. "Ja, natürlich. Ich bin das nicht gewohnt, auf so einem Niveau zu trainieren, zu spielen, aber ich werde weiter an mir arbeiten und alles geben", sagte der Mittelstürmer nach seinem Kurzeinsatz.
Besonders bitter: In Deutschland hat kaum einer das Spiel überhaupt gesehen. Aufgrund der Zeitverschiebung fand es mitten in der Nacht statt. So schalteten nach Angaben von DWDL etwas unter einer Million Zuschauer (970.00) ein. Zumindest in der ersten Hälfte.
Robin Gosens mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt
Wie viele bis zu seiner Einwechslung durchhielten, ist unklar. Die Daten werden nur bis drei Uhr erhoben und liegen für die zweite Hälfte dementsprechend nicht vor.
Ein einmaliges Abenteuer soll die DFB-Elf aber nicht bleiben. Unions Torjäger, der "noch mehr an sich arbeiten" will, hofft auf eine erneute Einladung von Julian Nagelsmann (35). "Wenn man jetzt nochmal dabei sein sollte, dann kennt man die Abläufe, dann kennt man die Jungs besser, dann kann man selbstbewusster aufspielen, mit einer gewissen Leichtigkeit. Wenn das so sein sollte, wird es auch so kommen, dass ich ein bisschen lockerer bin."
Leichte Sorgenfalten bereitet allerdings Flankengeber und Vereins-Kollege Gosens. Eigentlich sollte Unions Rekordneuzugang wie schon gegen die USA (3:1) die linke Außenbahn über die komplette Spielzeit beackern, musste aber nach 65 Minuten runter. Wegen Oberschenkelproblemen.
"Er hat etwas gespürt. Es war eine Vorsichtsmaßnahme", beschwichtigte Nagelsmann. Ob der 29-Jährige für Union am Samstag in der Bundesliga gegen Stuttgart spielen kann, war zunächst unklar.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa