Union Berlin: Warum diese Transferphase diesmal anders ist

Berlin - Langsam nimmt die Kaderplanung Formen an: In dieser Woche verließen gleich drei Profis Union Berlin. Sven Michel (32) zieht es nach Augsburg, Tymoteusz Puchacz (24) lässt sich erneut verleihen und Paul Seguin (28) schließt sich Schalke an. Auf der anderen Seite stehen mit Alex Kral (25) und Mikkel Kaufmann (22) bereits zwei Neuzugänge fest - und doch ist bei dieser Transferperiode alles anders.

Manager Oliver Ruhnert (51) war zuletzt immer frühzeitig dran. (Bildmontage)
Manager Oliver Ruhnert (51) war zuletzt immer frühzeitig dran. (Bildmontage)  © Soeren Stache/dpa

Die Eisernen sind berühmt-berüchtigt, schon frühzeitig ihre Neueinkäufe zu präsentieren. Kral und Kaufmann konnten zwar erneut früh verpflichtet werden, sind aber gleichzeitig auch die einzigen beiden Neueinkäufe.

Zum Vergleich: Als die vergangene Saison gerade mal erst seit knapp zwei Wochen beendet war, konnte Oliver Ruhnert (51) bereits fünf Neuzugänge präsentieren: Jamie Leweling (21), Paul Seguin (27), Danilho Doekhi (23), Janik Haberer (28) und Tim Skarke (26).

Im Trainingslager konnte Urs Fischer (57) dann mit neun der insgesamt zehn Neuzugänge planen. Lediglich Morten Thorsby (27) stieß erst zum Ende hinzu.

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Genug Zeit für den Schweizer, die für das Union-Spiel so wichtigen Automatismen einzustudieren. Zur Wahrheit gehört aber auch: Seit dem Aufstieg in die Bundesliga hatte Ruhnert jeweils einen Umbruch zu bewältigen. Zehn bis 15 Neuzugänge waren an der Tagesordnung.

Erst vor zwei Jahren verpflichtete Union in beiden Transferperioden allein 19 (!) Spieler. Üppig gefüllt war auch jeweils die Liste der Abgänge.

Ganz so lange dürfte die Liste diesmal nicht ausfallen - weder was Abgänge noch was Neuzugänge betrifft. Der Umbruch fällt diesmal aus. Sieben Profis haben den Verein verlassen, ein Leistungsträger ist aber nicht dabei. Und auch die Streichkandidaten Dominique Heintz (29) oder Kevin Möhwald (29) haben noch keine großen Spuren hinterlassen.

Union Berlin sucht noch einen Linksverteidiger

Paul Seguin (28) verlässt Union. Er wird ein Schalker.
Paul Seguin (28) verlässt Union. Er wird ein Schalker.  © Andreas Gora/dpa

"Wir haben einen sehr aufwendigen Transfer-Sommer vor uns. Wir haben viele Dinge zu entscheiden", hatte Ruhnert schon Ende Mai ein Gefühl dafür, dass sein Klub diesmal wohl kein Frühstarter sein wird.

"Wir werden, glaube ich, eine etwas andere Situation haben als in den Jahren vorher. Ich weiß nicht, ob unser Kader zum Trainingsauftakt so vollständig sein wird, wie wir uns das wünschen."

Bis Fischer wieder zum Training bittet, ist allerdings noch Zeit. Am 3. Juli nehmen die Eisernen wieder den Trainingsbetrieb auf. Womöglich sogar mit einem weiteren Neuzugang. Gesucht wird mindestens noch ein Linksverteidiger.

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Dem Kicker zufolge soll Union großes Interesse an Souleyman Doumbia (26) haben. Der Ivorer von Ligue-1-Absteiger Angers SCO ist ablösefrei zu haben.

Deutlich teurer wäre da schon Robin Gosens (28). Angeblich sollen die Köpenicker auch schon angefragt haben. Laut dem italienischen Sportjournalisten Alfredo Pedullà würde Inter den deutschen Nationalspieler ziehen lassen - allerdings nicht für unter 20 Millionen Euro.

Dass aber allein sein Name ernsthaft mit dem Kult-Klub aus Köpenick in Verbindung gebracht wird, zeigt einmal mehr: Union spielt diese Saison in der Champions League. Ob sie aber auch tatsächlich so viel Geld für einen Spieler auf den Tisch legen, ist eher unrealistisch.

Ruhnert hat schon mehrfach betont, keine verrückten Dinge zu erwarten. Union bleibt seiner Linie treu - auch, wenn die Transferperiode anders verlaufen wird.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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