Union-Spiel kurz vor Abbruch: "Protest sollte schon wehtun"
Berlin - Wichtiger Befreiungsschlag: Union Berlin hat am Samstag einen immens wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und den Vorsprung auf die direkte Konkurrenz ausgebaut.
Allerdings können Mainz 05 und der 1. FC Köln am Sonntag noch nachziehen, und den alten Abstand wiederherstellen. Nichtsdestotrotz war der 1:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg bei der Rückkehr von Coach Nenad Bjelica (52) und Ex-Unioner Kevin Behrens (32), ein richtungsweisendes Erfolgserlebnis für die Köpenicker.
So viel zum sportlichen Teil der Veranstaltung in der Alten Försterei. Denn im Mittelpunkt standen einmal mehr die Fan-Proteste gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL.
"Allgemein sehe ich es so, dass ein Protest schon wehtun sollte, weil sonst sieht und hört man ihn nicht", erklärte Christopher Trimmel (36) in der Halbzeit am Sky-Mikrofon und zeigte Verständnis für die verärgerten Anhänger.
Und der gestrige Protest hat auf jeden Fall wehgetan, denn mit ihren Tennisball-Würfen sorgten die Fans beider Lager für eine Mega-Unterbrechung von mehr als einer halben Stunde.
Danilho Doekhi wird für Union Berlin zum Matchwinner
Das Spiel Stand kurzzeitig sogar vor dem Abbruch, als nach Wiederanpfiff erneut die gelben Filzkugeln auf den Rasen flogen - man kam sich beinahe vor, wie in Wimbledon.
"Wir sind so, so kurz davor dieses Spiel nicht weiter austragen zu können", teilte Unions Pressesprecher Christian Arbeit (49) den Schlachtenbummlern über die Außenmikrofone mit. Die Botschaft sei klar und deutlich angekommen, stellte der 49-Jährige fest.
Auch Arbeits Botschaft kam schließlich bei den Zuschauern an und so konnte das Spiel dann doch noch fortgesetzt werden. Die Hausherren erzielten dann in einer Mega-Nachspielzeit von 21 Minuten kurz vor dem Halbzeitpfiff die Führung durch Danilho Doekhi (25).
Aus Spielersicht sei diese Unterbrechung natürlich nicht optimal gewesen, aber "wir führen, also ziehe ich was Positives daraus", meinte der Union-Kapitän in seinem Halbzeit-Interview und diese Führung gaben die Berliner bis zum Schluss nicht mehr ab.
Titelfoto: David Inderlied/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)