Union-Pleite "macht Mut": FC Bayern und BVB enteilt, aber Champions League weiter drin
Berlin - Kehrtwende trotz Niederlage: Union Berlin ist es am Samstag im Spitzenspiel beim BVB endlich wieder gelungen, seine PS von Anfang an auf die Straße zu bringen, auch wenn die Eisernen am Ende eine 1:2-Schlappe hinnehmen mussten.
"Macht Mut", stellte Union-Coach Urs Fischer (57) bei der anschließenden Pressekonferenz daher auch trotz der Pleite fest. "Wichtig, dass wir heute schon in der ersten Hälfte bereit waren."
Nach den vergangenen Spielen, in denen man die erste Halbzeit verschlafen habe, "war das heute eine sehr gute Antwort". Seine Mannschaft habe wieder von Beginn an Schärfe gezeigt und sei griffig gewesen.
Nichtsdestotrotz lagen die Gäste nach 28 Minuten mit 0:1 zurück, nachdem die Dortmunder nach zerfahrener Anfangsphase den Druck kontinuierlich erhöht hatten und folgerichtig durch Donyell Malen (24) in Führung gegangen waren.
Kurz vor dem Pausenpfiff bewahrte der zurückgekehrte Stammkeeper Frederik Rönnow (30) sein Team mit einer Glanzparade gegen einen Kopfball von Sebastien Haller (28) vor einem höheren Rückstand.
In Halbzeit zwei hatten die Berliner mehr vom Spiel, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Dennoch sorgte Kevin Behrens mehr oder weniger aus dem Nichts nach 61 Zeigerumdrehungen für den Ausgleich.
Union Coach Urs Fischer spricht von "bitterer Niederlage" und lobt seine Mannschaft
Daher war der Schweizer Trainer zwar mit der Leistung seiner Truppe, nicht aber mit dem Endergebnis zufrieden: "Über 90 Minuten eine bittere Niederlage", konstatierte er einigermaßen zerknirscht.
Denn aus seiner Sicht gab es nach dem Ausgleich "vier, fünf Möglichkeiten, wo du einfach in Führung gehen musst". Am Ende habe man den Gegner noch einmal eingeladen und 2:1 verloren.
Joker Youssoufa Moukoko (18) stach fünf Minuten nach seiner Einwechslung und bescherte den Hausherren die neuerliche Führung, die am Ende den Sieg bedeutete.
In der Tabelle sind die Borussia und der FC Bayern, der zeitgleich mit 1:0 in Freiburg gewann, vorerst zwar enteilt, jedoch belegen die Köpenicker weiterhin einen Champions-League-Platz.
Von der Königsklasse wollte Fischer zwar nicht sprechen, aber Union habe "eigentlich genau dieses Gesicht" gezeigt, "was wir zeigen müssen, um eben am Schluss sich fürs internationale Geschäft zu qualifizieren".
Jetzt gilt es erst einmal zu regenerieren und sich dann auf das Heimspiel am nächsten Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den VfL Bochum vorzubereiten, wenn drei Punkte in der Alten Försterei eigentlich schon wieder Pflicht sind, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa (Bildmontage)