Union hadert und bleibt im Tabellenkeller stecken: "Die Mannschaft lebt"
Berlin - Wie viel ist der Punkt am Ende wert? Union Berlin verpasst im Grusel-Kick gegen Borussia Mönchengladbach den Befreiungsschlag. Die Eisernen waren bei der Nullnummer nah dran am dritten Auswärtssieg, zeigen aber altbekannte Probleme: Sie treffen die Kiste einfach nicht.
Erst scheiterte Kevin Volland (31) an der Latte, später noch am Außenpfosten, dann vergab Andras Schäfer (25) die Riesen-Gelegenheit zur Führung. Völlig freistehend jagte der Ungar die Kugel über die Latte.
Ist er drin, geht Union als Sieger vom Platz. So aber haben die Eisernen zwar nicht verloren, bleiben aber knietief im Abstiegskampf stecken.
"Leider haben wir unsere guten Chancen nicht verwertet, dann kannst du auch nicht gewinnen, aber die Mannschaft lebt. Sie hat ein tolles Lebenszeichen gesendet, eine wirklich tolle Leistung", lobte Nenad Bjelica.
Es bleibt eine gefährliche Situation. Einerseits stimmt die Leistung, die Punkteausbeute aber nicht. Union (30 Punkte) ist weiterhin nur zwei Zähler vom Relegationsplatz entfernt und kann sich glücklich schätzen, dass Köln (23) zumindest noch einen Punkt in Mainz (28) ergatterte.
Noch haben die Berliner als 14. alles in der eigenen Hand, der Trend spricht allerdings nicht gerade für sie. Von den letzten neun Spielen konnten die Köpenicker nur ein einziges gewinnen. Hinzu kommt nur ein einziges Törchen in fünf Spielen - der Ehrentreffer zum 1:5 gegen die Bayern.
Union Berlin erzielte in den letzten fünf Spielen nur ein Tor
"Wir tun uns in dieser Saison sehr schwer damit Tore zu erzielen. Deswegen stehen wir auch, wo wir stehen", so Bjelica, der weiterhin an den Turnaround glaubt: "Wir glauben, dass wir in den letzten drei Spielen mehr Effektivität vor dem gegnerischen Tor zeigen werden. Wir haben die Qualität dafür, ich habe volles Vertrauen in unsere Jungs."
Den Optimismus wird der Kroate allerdings wohl kaum von der ersten Hälfte beziehen. Über weite Strecken ist es eher Abstiegskrampf statt Abstiegskampf. Gladbach tat mehr fürs Spiel, während Union erst nach der Pause das Zepter übernahm. Ein Tor gelang gegen erschreckend schwache Hausherren aber nicht.
Das Gute aber: Mit Bochum (30) und Köln haben die Eisernen jetzt zwei Konkurrenten vor der Brust.
"Wir haben ein Ziel, wir wollen drin bleiben. Da heißt es in erster Linie hart arbeiten, alles andere kommt dann auch wieder", sagte Volland und meint damit das Quäntchen Glück im Abschluss. Es wird auch höchste Zeit.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa