Union-Fans hegen nach 12. Pleite keinen Groll: "Zusammenhalt wird nicht nur erzählt"
Berlin - Bei jedem anderen Verein wäre der Trainer bei zwölf Niederlagen in Folge schon längst gewechselt worden, nicht so bei Union Berlin. Die Eisernen wollen gemeinsam aus der Krise kommen.
"Wir haben wieder zu viele Fehler gemacht und unnötige Gegentreffer kassiert." Nein, das sind nicht die Worte aus der vergangenen Woche.
Urs Fischer (57) ärgerte sich auch beim 0:3 gegen Eintracht Frankfurt wieder über die Unkonzentriertheit seiner Mannschaft.
Bereits nach zwei Minuten klingelte es das erste Mal im Kasten von Frederik Rönnow (31). Auch in der Folge zeigte Union die gleichen Schwächen wie in den vergangenen Wochen. Vor allem die Abwehr hatte gegen die pfeilschnellen Offensivspieler der Eintracht große Probleme.
Dennoch spielten die Eisernen erneut nicht wie eine Mannschaft, die eine solche Horrorserie vorzuweisen hat. Trainer Urs Fischer sagte auf der PK nach dem Spiel, dass der Wille erneut erkennbar war und es seinen Spielern klar sei, worum es geht: "Abstiegskampf bedeutet keinen Sprint, sondern ein Marathon. Die Mannschaft hat den Abstiegskampf angenommen."
Spielidee war nicht zu erkennen
Viele Fans an der Alten Försterei staunten nicht schlecht, als sie die Aufstellung zu Gesicht bekamen. Kevin Behrens (32) blieb doch ein wenig überraschend nur der Platz auf der Bank.
Stattdessen spielte nach seiner Suspendierung David Fofana (20) neben Sheraldo Becker (28). Zwei Spieler also, die mit ihrer Schnelligkeit und Dribbelstärke in der Regel zum Erfolg kommen.
Mit Körpergrößen von 1,82 Meter (Fofana) und 1,80 Meter (Becker) sind die beiden nicht zwingend als Kopfballungeheuer bekannt. Dennoch flogen von links und rechts immer wieder hohe Bälle in den Strafraum, natürlich ohne Erfolg. Die Verteidigung der Eintracht hatte somit leichtes Spiel.
Mit großer Sicherheit wird Kevin Behrens (32) gegen den SSC Neapel am Mittwoch wieder in der Startelf stehen. Apropos Neapel: Trainer Fischer wird das Spiel im altehrwürdigen Stadio Diego Armando Maradona sicher genießen.
Trotz der 12. Niederlage in Folge sitzt der 57-Jährige weiterhin fest im Sattel. Einen Rausschmiss hat der Schweizer wohl nicht zu fürchten. Vielmehr haben die Fans Bedenken, dass der Erfolgstrainer von alleine seinen Hut nehmen könnte.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa