Union Berlins Weg aus der Krise: Kann ER die Eisernen wieder auf Kurs bringen?
Berlin - Auf diesen Augenblick haben Mannschaft und Fans lange gewartet: Rani Khedira (29) ist am Freitag ins Training von Union Berlin zurückgekehrt!
Jedenfalls teilweise, denn der Verein hat bei X, vormals Twitter, Fotos des Vize-Kapitäns vom Training mit seinen Kollegen veröffentlicht.
"Wie schön kann Teilintegration sein?", fragte die vereinsinterne Social-Media-Abteilung, was darauf hindeutet, dass der 29-Jährige langsam wieder an die volle Belastung herangeführt wird.
Für das kommende schwere Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund kommt der Mittelfeldmotor auf jeden Fall noch nicht infrage. Gleiches gilt für Abwehrchef Robin Knoche (31), der bereits seit vier Spielen mit muskulären Problemen pausieren muss.
Doch warum ist der Ausfall der beiden offenbar so entscheidend? Nun, die gegenwärtige Krise der Eisernen wird vor allem mit drei Namen in Verbindung gebracht: Khedira, Knoche und Leonardo Bonucci (36).
Das ist allerdings nicht ganz zutreffend, vom Aspekt der Fairness einmal abgesehen. Khedira hat sich seine hartnäckige Wadenverletzung im Pokalspiel bei Astoria Walldorf zugezogen und fiel seitdem in acht Partien aus - sechs davon gingen verloren.
Comeback in Sicht: Rani Khedira nach Länderspielpause wieder für Union Berlin im Einsatz
Allerdings konnte der FCU dennoch die beiden ersten Bundesliga-Spiele gegen Mainz und in Darmstadt deutlich mit jeweils 4:1 für sich gestalten, bevor es zum Bruch kam. Fakt ist aber auch, dass die Köpenicker ohne ihren Abräumer noch keine Partie ohne Gegentor bestreiten konnten.
Kein Wunder, wenn man sich seine Zahlen aus der Vorsaison anschaut, in der er mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe gewinnen konnte. Zudem ist Rani sich auch nicht zu schade richtig dazwischen zu hauen, um einen vielversprechenden gegnerischen Angriff im Keim zu ersticken.
Dazu kommt seine starke Laufleistung von im Schnitt mehr als elf Kilometer pro Spiel, wodurch er immer wieder die Löcher stopft, die im Mittelfeld entstehen. Dass seine Rückkehr eine willkommene Verstärkung für seinen Trainer Urs Fischer (57) darstellt, bezweifelt wohl niemand.
Allerdings wird Rani Khedira allein es auch nicht richten können, wenn das Selbstvertrauen der gesamten Mannschaft unter der Niederlagen-Serie gelitten hat. Selten war eine Länderspielpause wohl so willkommen wie jetzt.
Das ermöglicht dem Schweizer Coach der Berliner seine Rekonvaleszenten langsam wieder heranzuführen, denn auch Knoche wird aller Wahrscheinlichkeit nach im Anschluss wieder das Abwehrzentrum dichtmachen können.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa