Berlin - Bei diesem Ergebnis wird sich wohl so mancher Fußballfan verwundert die Augen reiben: Union Berlin schießt die TSG Hoffenheim mit 4:0 aus dem eigenen Stadion!
"Ich hab's extrem genossen", gab Benedict Hollerbach (23) nach Abpfiff am Sky-Mikrofon preis. Der 23-Jährige schnürte gegen die TSG seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga und war der beste Mann auf dem Platz.
Falls Ihr Euch jetzt fragen solltet, wann die Minimalisten aus Köpenick zuletzt vier Treffer in einem Pflichtspiel erzielt haben: Es war beim 4:1-Erfolg in Darmstadt am 2. Spieltag der Vorsaison, als man noch Tabellenführer unter Urs Fischer (58) war.
Seitdem ist An der Alten Försterei viel passiert und es hat vier Trainer gebraucht, bis zumindest für einen kurzen Moment an diese glorreichen Zeiten angeknüpft werden konnte.
Und das Spiel in Sinsheim hatte noch eine weitere Rarität parat, denn bei allen vier Buden handelte es sich um Stürmer-Tore - ein vollkommen ungewohntes Gefühl bei den Eisernen, die bis dato unter einer lang anhaltenden Sturmflaute litten.
Selbst Benedict Hollerbach verwundert über Chancen-Feuerwerk von Union Berlin
Das stellte auch Hollerbach ein wenig verwundert fest: "Ich hab noch kein Bundesligaspiel gesehen, wo wir so viele Chancen hatten und am Ende befreit aufspielen konnten."
Dafür sorgte auch Marin Ljubicic (22), der kurz nach seiner Einwechslung bei seinem Debüt traf und die Weichen endgültig auf Sieg stellte. "Er hat heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Ich bin froh, dass er da ist", lobte Hollerbach seinen Sturmkollegen.
Den dritten Treffer steuerte mit Andrej Ilic ein weiterer Joker bei - auch für ihn war es sein Debüt-Treffer.
Blenden lassen sollten sich die Berliner von dem Sieg gegen erschreckend schwache Kraichgauer freilich nicht. Darum wollte Benedict Hollerbach auch noch nicht vom Klassenerhalt sprechen: "Wenn ich das sage, macht mich der Trainer zwei Köpfe kürzer. Wir stecken auf jeden Fall noch im Abstiegskampf!"
Mit Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Bayern München warten in den kommenden Wochen schließlich harte Brocken auf die Baumgart-Truppe. Mittendrin ist ein Heimsieg gegen Holstein Kiel quasi Pflicht für den angestrebten Klassenerhalt.
Tabelle 1. Bundesliga
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
|
FC Bayern München | 21 | 65:19 | 54 | |
2 |
|
Bayer 04 Leverkusen | 21 | 49:27 | 46 | |
3 |
|
Eintracht Frankfurt | 21 | 46:28 | 39 | |
4 |
|
RB Leipzig | 21 | 36:29 | 36 | |
5 |
|
VfB Stuttgart | 21 | 39:31 | 35 | |
6 |
|
SC Freiburg | 21 | 28:36 | 33 | |
7 |
|
1. FSV Mainz 05 | 21 | 33:24 | 32 | |
8 |
|
Borussia Mönchengladbach | 21 | 33:31 | 31 | |
9 |
|
VfL Wolfsburg | 21 | 43:35 | 30 | |
10 |
|
SV Werder Bremen | 21 | 34:39 | 30 | |
11 |
|
Borussia Dortmund | 21 | 37:36 | 29 | |
12 |
|
FC Augsburg | 21 | 24:35 | 27 | |
13 |
|
1. FC Union Berlin | 21 | 20:27 | 24 | |
14 |
|
FC St. Pauli | 21 | 18:24 | 21 | |
15 |
|
TSG 1899 Hoffenheim | 21 | 26:44 | 18 | |
16 |
|
1. FC Heidenheim | 21 | 25:43 | 14 | |
17 |
|
Holstein Kiel | 21 | 33:54 | 13 | |
18 |
|
VfL Bochum 1848 | 21 | 19:46 | 11 |
Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.