Union Berlin weiter mit Ladehemmung: "Manchmal ist weniger mehr!"
Berlin - Den Kickern von Union Berlin haben bei der 0:2-Pleite gegen den VfB Stuttgart erneut die Nerven vor dem gegnerischen Kasten geflattert, bevor die rote Karte für Andras Schäfer den Eisernen endgültig den Stecker gezogen hat.
Effizienz war das große Stichwort im Vorfeld der Partie und war am Freitagabend auch nach Schlusspfiff in der MHP Arena Gesprächsthema Nummer eins bei den Köpenickern.
Nenad Bjelica (52) reagierte bei der Pressekonferenz nach dem Spiel mit Humor auf die Frage, wie er dieses Problem lösen könnte. "Manchmal ist weniger mehr", erklärte er den anwesenden Journalisten. "Vielleicht trainieren wir zu viel Abschluss", stellte der Union-Coach scherzhaft in den Raum.
Nichtsdestotrotz zeigte sich der Kroate natürlich auch enttäuscht von der mangelnden Torgefahr, die zurzeit von seiner Mannschaft ausgeht. "Es ist bitter, weil wir einige gute Chancen hatten. Momentan tun wir uns vor dem gegnerischen Tor leider schwer", stellte der 52-Jährige fest.
In der Tat hätte der Hauptstadtklub, wie schon bei der 0:2-Heimpleite gegen Borussia Dortmund in Führung gehen können, doch Neuzugang Yorbe Vertessen (23) traf nach drei Minuten frei stehend die Kiste nicht. Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen die Berliner dann auch noch eine gute Ausgleichschance liegen.
Robin Gosens warnt: "Dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir safe sind"
Und so kam es, wie es kommen musste: Die individuelle Qualität der Schwaben setzte sich in Person von Serhou Guirassy (27) und Chris Führich (26) durch, die den insgesamt natürlich verdienten 2:0-Sieg für den VfB herausschossen.
"Wenn Du vorne nicht effizient genug bist, ist es schwierig, gegen eine Top-Mannschaft Punkte mitzunehmen", bemängelte Kapitän Rani Khedira (30) nach Abpfiff.
Und auch Robin Gosens (29) war ein "bisschen traurig, dass wir unsere guten Gelegenheiten nicht nutzen konnten". Der Sieg für Stuttgart gehe in Ordnung "obwohl wie schon gegen Dortmund mehr möglich gewesen wäre", konstatierte der Nationalspieler.
Jetzt gilt es für die Bjelica-Truppe am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) das Heimspiel gegen Werder Bremen zu gewinnen, damit man mit einem einigermaßen guten Gefühl in die Länderspielpause gehen kann. "Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir safe sind", merkte Gosens nach dem nunmehr dritten Spiel ohne Sieg in Folge an.
Titelfoto: Tom Weller/dpa