Union Berlin von Stuttgart überrollt: "Was haben die denn in der Halbzeit gesoffen?"

Stuttgart - Abwärtstrend setzt sich fort: Union Berlin hat zum Auftakt des 13. Bundesliga-Spieltags eine Zweitore-Führung aus der Hand gegeben und ist mit 2:3 (1:0) beim VfB Stuttgart baden gegangen. Die Eisernen warten seit nunmehr sechs Liga-Spielen auf einen Dreier.

Fataler Fehler: VfB-Keeper Alexander Nübel (2.v.l.) versucht den Kopfball von Danilho Doekhi (r.) zu fangen und verhilft Union Berlin damit zur Führung.
Fataler Fehler: VfB-Keeper Alexander Nübel (2.v.l.) versucht den Kopfball von Danilho Doekhi (r.) zu fangen und verhilft Union Berlin damit zur Führung.  © Tom Weller/dpa

Die Begegnung begann quasi erst mit dem Anpfiff der zweiten Hälfte so richtig. "Was haben die denn in der Halbzeit gesoffen?", fragte auch DAZN-Experte Sebastian Kneißl überrascht.

Der Hauptstadtklub kam mit einem Blitzstart aus den Kabinen. Robert Skov flankte das Spielgerät mit seinem starken linken Fuß vors Tor - Rani Khedira war womöglich noch mit den Haarspitzen dran - aber letztendlich wurde dem Dänen der Treffer zur Zweitore-Führung in der 48. Minute gutgeschrieben.

Das 1:0 durch Danilho Doekhi war nach 37 Minuten der einzige echte Höhepunkt in Hälfte eins. Die Führung der Gäste war zudem durch einen Patzer von Alexander Nübel begünstigt.

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Der VfB-Keeper versuchte den wuchtigen aber unplatzierten Kopfball des Niederländers zu fangen, anstatt die Fäuste zu nutzen, sodass die Kugel über die Torlinie trudelte.

Abdrehen zum Jubeln: Die Unioner feiern das Führungstor von Danilho Doekhi (r.)
Abdrehen zum Jubeln: Die Unioner feiern das Führungstor von Danilho Doekhi (r.)  © Tom Weller/dpa
Nick Woltemade (l.) hat durch seinen Doppelpack maßgeblich zum Sieg des VfB Stuttgart beigetragen.
Nick Woltemade (l.) hat durch seinen Doppelpack maßgeblich zum Sieg des VfB Stuttgart beigetragen.  © Tom Weller/dpa

Doppelpacker Nick Woltemade schießt Union Berlin tiefer in die Krise

Frederik Rönnow ist durch seinen kapitalen Patzer aus Berliner Sicht der tragische Held des Spiels.
Frederik Rönnow ist durch seinen kapitalen Patzer aus Berliner Sicht der tragische Held des Spiels.  © Tom Weller/dpa

Die Freude über das 2:0 währte aber nur kurz, denn quasi im Gegenzug besorgte der eingewechselte Nick Woltemade den Anschlusstreffer für den VfB, der jetzt ein echtes Feuerwerk abbrannte. Das übertrug sich dann im wahrsten Sinn des Wortes auch auf die Ränge und führte zu einer kurzen Unterbrechung der Partie.

Und Woltemade erwies sich als echter Glücksgriff für VfB-Coach Sebastian Hoeneß, denn der Ex-Bremer steuerte nur acht Minuten nach dem Anschluss- auch den Ausgleichstreffer für die Stuttgarter bei, die sich in der Folge in einen echten Rausch spielten.

In Sachen Torwartfehlern sollte sich die Partie dann auch noch ausgleichen, denn ein kapitaler Fehlpass vom sonst so sicheren Frederik Rönnow sorgte schließlich für die Führung der Hausherren. Atakan Karazor nahm das Geschenk in der 69. Minute dankend an.

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In der Schlussphase setzte Union-Coach Bo Svensson noch einmal alles auf eine Karte und wechselte offensiv. So kam schließlich auch Ivan Prtajin endlich in den Genuss seines Bundesliga-Debüts. Abgesehen von Jordans Lattentreffer konnte der FCU nach dem Rückstand aber keine Gefahr mehr heraufbeschwören und kassierte in einer hitzigen Nachspielzeit noch vier Gelbe Karten.

Die zweite Halbzeit wurde von einem medizinischen Notfall im Fanblock von Union Berlin überschattet, was hörbar auf die zuvor frenetische Stimmung im Stadion drückte.

Statistik zum Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und Union Berlin

Bundesliga, 13. Spieltag

VfB Stuttgart - 1. FC Union Berlin 3:2 (0:1)

Aufstellung VfB Stuttgart: A. Nübel - Stergiou (46. Woltemade), Rouault (75. Chabot), Chase, Mittelstädt - Karazor, Stiller - Vagnoman, Millot (90.+1 Rieder), Führich (75. Hendriks) - Demirovic (90.+6 Keitel)

Aufstellung 1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Querfeld (85. Prtajin), Leite - Skov (84. Juranovic), Schäfer (85. Vertessen), Khedira, Rothe - Jeong (70. Siebatcheu), Hollerbach - Skarke (66. Kemlein)

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 59.000

Tore: 0:1 Doekhi (37.), 0:2 Skov (48.), 1:2 Woltemade (51.), 2:2 Woltemade (59.), 3:2 Karazor (69.)

Gelbe Karten: Mittelstädt (3) / Rönnow (2), Skarke (1), Doekhi (3), Leite (2), Vertessen (2), Khedira (4)

Titelfoto: Tom Weller/dpa (Bildmontage)

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